Digitalisierung kostet Arbeitsplätze – und das nicht zu knapp. Im Banken-Bereich wird in den kommenden Jahren die Hälfte aller Mitarbeiter durch Robo-Berater, Online-Vermögensverwalter und andere Fintechs ersetzt, meint Antony Jenkins, ehemaliger Chef der Barclays Bank.
„Approaching the Uber Moment in Financial Services”, so hieß die Rede, die der Ex-Chef der Barclays Bank Antony Jenkins im Londoner Chatham House hielt. Wie die NachrichtenagenturReuters berichtet, prophezeit Jenkins darin eine Vernichtung der Hälfte aller Jobs in der Finanzdienstleistungsbranche in den kommenden zehn Jahren. Selbst bei einem weniger dramatischen Szenario würden mindestens 20 Prozent der Arbeitsplätze durch Fintechs ersetzt werden.
Jenkins vergleicht die technologischen Fortschritte in der Finanzbranche mit denen in anderen Bereichen. So hätten die Online-Fahrvermittlungsplattform Uber das traditionelle Taxigewerbe, die Online-Unterkunftsvermittlung Airbnb die Hotellerie und der Streaming-Dienst Netflix die Filmbranche auf den Kopf gestellt. Dasselbe erwarte nun auch die Finanzbranche, ist der Mann, der im Juli den Chef-Posten bei der Barclays Bank räumen musste, überzeugt.
Bei Jenkins’ ehemaligem Arbeitgeber sind die Kündigungen jedenfalls im vollen Gange: Nach Angaben der britischen Zeitung “The Times” will die Großbank 30.000 Stellen bis Ende 2017 streichen.
Von: Svetlana Kerschner
Quelle: DAS INVESTMENT.