Das Investment: „Man darf sich nie mit dem Erreichten zufrieden geben“

sjb_werbung_das_investment_300_200Wenn am Freitag das Olympische Feuer im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro entzündet wird, schaut die Welt wieder auf sportliche Höchstleistungen. Was die Rekordjagd der Top-Athleten mit Asset Management zu tun hat, erklärt die Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle in speziellen Doppel-Interviews.

Inwieweit sind Erfolge beim Profi-Triathlon und in der Anlageverwaltung vergleichbar? Und wie lässt sich nachhaltiger Erfolg erreichen? Diese Fragen diskutieren Mark Burgess, Investment-Chef für die EMEA-Region und globaler Aktien-Chef bei Columbia Threadneedle (Foto unten rechts), sowie Brendan Purcell, „Performance Director“ beim britischen Triathlonverband:

Welche ist Ihre Lieblingsdisziplin?

Mark Burgess: Ohne der Antwort jetzt ausweichen zu wollen: Mir machen alle drei Spaß! Ich konnte schon in sehr frühem Alter schwimmen und nahm bis zu meinem frühen Teenageralter an Wettkämpfen im Großraum London teil. Als mir klar wurde, dass ich nicht an der nächsten Olympiade teilnehmen würde, wurde das Schwimmen reines Hobby. Ich machte dann eine Ausbildung zum Rettungsschwimmer und arbeitete in den Schulferien in öffentlichen Schwimmbädern. Noch heute schwimme ich regelmäßig und genieße dabei die Einsamkeit und das Ganzkörper-Training.

Außerdem habe ich – wenn auch eher gemütlich in einer Zeit von 5 Stunden – erfolgreich den London-Marathon absolviert und laufe jedes Wochenende noch immer ca. 8 Kilometer. Und besonderen Spaß macht es mir, die 16 Kilometer von Zuhause bis zur Arbeit regelmäßig mit dem Rad zurückzulegen.

In der Anlagebranche ist es meine Aufgabe, über alle Anlageklassen hinweg Verantwortung zu übernehmen. Da ich jedoch von Hause aus ein Manager von Aktienfonds bin, liegt mir dieser Job nach wie vor ganz besonders am Herzen. Gut geführte Unternehmen mit Aufwärtspotenzial und einer guten Erfolgsstory faszinieren mich nach wie vor.

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Fotos: Columbia Threadneedle

Brendan Purcell: Ich war ursprünglich Surf-Lifeguard und Mitglied der australischen Kanu-Nationalmannschaft. Und wie alle Australier bin ich sportbegeistert. Das Besondere am Triathlon ist, dass es nicht nur um eine Disziplin geht. Man muss in allen drei Disziplinen gut und ein vielseitiger Sportler sein. Genau das gefällt mir an diesem Sport – die Herausforderung, mithilfe von drei Disziplinen den besten Triathleten zu ermitteln.

Was bedeutet Erfolg für Sie?

Mark Burgess: In meinem Beruf muss ich für meine Kunden einen guten Job machen und konstruktiv mit kompetenten Menschen zusammenarbeiten, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Die richtige Lösung ist aber nur ein Teil des Mosaiks. Für mich ist echter Erfolg dann gegeben, wenn man die Leistungsstärke des gesamten Unternehmens nutzen kann, um echte Erkenntnisse zu erarbeiten und rasch auf ein dynamisches Marktumfeld zu reagieren.

In meinem Privatleben bedeutet Erfolg für mich, meinen beiden Töchtern ein guter Vater zu sein.

Brendan Purcell: Als National Performance Director bin ich in ein britisches Programm für den Leistungssport involviert, das auf den Gewinn olympischer und paralympischer Medaillen abzielt. Auch wenn die Leistungen bei Welt- und Europameisterschaften viel Beachtung finden, werden wir im Wesentlichen alle vier Jahre an den Olympischen und Paralympischen Spielen gemessen. Entsprechend richten wir unser Training einzig an der Frage aus, wie wir den nächsten olympischen oder paralympischen Medaillengewinner aufbauen können.

Unser Trainingsprogramm soll gewährleisten, dass Athleten, Trainer und ihr gesamtes Team auf dieselben Ziele hinarbeiten. Wenn alle die Ziele verstehen und wissen, wie man sie erreichen kann, entsteht ein Umfeld, das für den Erfolg förderlich ist. Und dies lässt sich auch im Rahmen anderer Szenarios reproduzieren.

Wie messen Sie Erfolg über einen langen Zeitraum?

Mark Burgess: Es kommt darauf an, in vielfältigen Wirtschafts- und Marktumfeldern und Szenarien eine kontinuierliche Erfolgsbilanz zu erzielen. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir im letzten Jahr von Trustnet zur leistungsstärksten britischen Fondsgesellschaft des Jahrzehnts1gekürt wurden. Das ist für mich ein echter Indikator für langfristigen Erfolg.

Brendan Purcell: Triathlon ist ein Sport, der einen langen Atem erfordert. Es gibt Höhen und Tiefen. Erfolgreiche Triathleten lernen aus ihren Fehlern und verlieren das Ziel nicht aus dem Auge – unabhängig davon, welche Hindernisse auftreten.

Wie schaffen Sie es, in jeder Hinsicht Spitzenleistungen zu erzielen?

Mark Burgess: Man darf sich nie auf seinen Lorbeeren ausruhen und sich niemals mit dem Erreichten zufrieden geben. Denn man kann es immer besser machen, und nach meiner Erfahrung kommen unerwartete Rückschläge immer dann, wenn scheinbar alles nach Plan verläuft.

Brendan Purcell: Wer auf Spitzenleistungen programmiert ist, tut kontinuierlich genau das, was zur Erreichung der eigenen Ziele erforderlich ist. Gewiss mag es bestimmte, eher unwichtige Dinge geben, die nicht derselben Aufmerksamkeit bedürfen – so wie auch Ablenkungen zu meiden sind. Doch ein professioneller Athlet weiß, dass er über einen sehr langen Zeitraum essen, schlafen, sich vorbereiten, trainieren, funktionieren und sich verhalten muss wie ein Champion. Fällt eine dieser Voraussetzungen weg, sind Spitzenleistungen unter Umständen schon nicht mehr möglich.

Wie gehen Sie mit unerwarteten Herausforderungen und einem sich wandelnden Umfeld um?

Mark Burgess: Das ist in vielerlei Hinsicht das, was das Fondsmanagement ausmacht. In dieser komplexen und vernetzten Welt, in der wir leben und investieren, erleben wir täglich Überraschungen. Unser Anlageansatz muss darauf ausgerichtet sein. Mit anderen Worten müssen wir gut diversifiziert sein und jederzeit die Kontrolle über die zugrunde liegenden Anlagen besitzen. Ebenso müssen wir einen aktiven Anlageansatz verfolgen und jederzeit flexibel reagieren können.

Brendan Purcell: Im Triathlon gibt es ständig unerwartete Herausforderungen. Genau das macht seinen Reiz aus. Die Triathleten trainieren und wetteifern miteinander in natürlichen Umgebungen, die alle unterschiedlich sind und sich ändern können. Auch wenn es wichtig ist, verschiedene Wettkampfszenarios zu erleben, sind letztlich die richtige Planung und Vorbereitung entscheidend. Jeder Wettkampf beinhaltet Schwimmen, Radfahren und Laufen über eine bestimmte Distanz. Das Ziel ist dabei fast immer der Sieg, von daher gibt es sehr viele wiederkehrende Faktoren. Häufig sind die Sieger diejenigen, die sich den Herausforderungen stellen und sie zu ihrem Vorteil nutzen können.

Quelle: Das Investment

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