Einwanderung ist ein Thema, dass derzeit nicht aktueller sein könnte. In Syrien ist Krieg, der IS-Terror hält die Welt in Atem und in Afrika verhungern jeden Tag Kinder. Die Menschen haben genug. Sie ziehen gen Norden. Worauf sie treffen, ist leider oft auch Ablehnung. Eine aktuelle Studie des Statistischen Bundesamtes zeigt jedoch: Einwanderer brauchen wir hier in Deutschland dringend.
Die Deutschen werden immer weniger. Das haben wir schon lange geahnt. Eine aktuelle Studie des Statistischen Bundesamtes (Destatis) belegt das nun erneut und zeigt, wie dramatisch die Zahlen sind.
In den ostdeutschen Flächenländern (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) ist der Bevölkerungsschwund am größten. Hier könnte die Zahl der Einwohner von aktuell 12,4 Millionen auf nur noch 9,2 Millionen im Jahr 2060 sinken. Das wären ein Viertel weniger Menschen als heute, die in diesen Bundesländern wohnen würden. Dabei ist heute schon zu merken, wie ganze Landstriche verwaisen, weil schlichtweg Einwohner fehlen.
Aber auch in den westdeutschen Bundesländern sieht es nicht viel besser aus. Dort wird die Bevölkerungszahl laut Destatis-Berechnungen innerhalb der kommenden 45 Jahre von aktuell 62,9 Millionen auf dann 57,4 Millionen fallen.
Die einzigen Regionen, in denen die Entwicklung in die andere Richtung verläuft, sind die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. Dort leben derzeit zusammen etwa 6 Millionen Menschen. 2060 könnten es eine halbe Million mehr sein.
Allerdings ist für Deutschland nicht nur das Sinken der Bevölkerungszahl ein Problem. Auch werden die Menschen immer älter. So wird wohl einerseits die Geburtenrate konstant niedrig bei 1,4 Kindern je Frau bleiben. Die Lebenserwartung hingegen nimmt kontinuierlich zu. So wird sie im Jahr 2060 bei Jungen höchstwahrscheinlich 84,8 Jahre und bei Mädchen 88,8 Jahre betragen.
Die Folge dieser Entwicklung: Der Anteil der über 64-Jährigen wird bis zum Jahr 2060 in Gesamtdeutschland bei über 30 Prozent liegen. Im Gegenzug wird die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter um 29 Prozent zurückgehen.
Wer jetzt denkt: Weniger Einwohner, wo ist da das Problem? – der versteht das deutsche Solidarsystem nicht. Denn: Immer weniger Steuerzahler aber stetig mehr Rentner würde sowohl für die staatliche als auch für die betriebliche und private Altersvorsorge das Aus bedeuten. Ähnliche Auswirkungen wären zudem für die Bereiche Krankenversicherung und Arbeitslosenabsicherung zu erwarten.
Für die Berechnung der Zahlen hat Destatis zwei unterschiedliche Szenarien aufgestellt. Gemeinsam ist den Annahmen jedoch, dass sie eine größere Zahl an Zuwanderern berücksichtigen. So geht Destatis davon aus, dass Deutschland anfangs jährlich 500.000 Zuwanderer aufnimmt. Danach dann zirka 100.000 Personen.
Wie sich die Bevölkerung im Detail je Bundesland verändern könnte, zeigt diese Länderpyramide von Destatis.
Von: Constance Riede
Quelle: DAS INVESTMENT.