Das Investment: Deutsche haben 214.500 Euro – und sind keine Sparweltmeister

sjb_werbung_das_investment_300_200Ein deutscher Haushalt kommt im Schnitt auf ein Vermögen von 214.500 Euro. Sparweltmeister sind die Deutschen damit aber nicht: In einem Land am Mittelmeer sind die Menschen reicher als die Bundesbürger.

Im Jahr 2014 summierte sich das Bruttovermögen der Haushalte in Deutschland laut einer Studie der Bundesbank im Durchschnitt auf 240.200 Euro je Haushalt. Nach Abzug der Schulden ergibt sich ein durchschnittliches Nettovermögen von 214.500 Euro.

Allerdings ist das Vermögen in Deutschland sehr ungleich verteilt. So verfügten fast drei Viertel der privaten Haushalte 2014 über ein Nettovermögen, das unter dem Durchschnitt liegt.

60.400 Euro: Median aussagekräftiger

„Diese Durchschnittswerte sind in der Regel stark durch Extremwerte beeinflusst und geben noch keinen Hinweis darauf, wie die Vermögen auf die Haushalte verteilt sind“, schreibt die Bundesbank. Um Aussagen über die Vermögensverteilung treffen zu können, berechneten die Studienautoren daher den Median. Median ist der Wert, bei dem jeweils die Hälfte der Stichprobe darunter beziehungsweise darüber liegt.

2014 lagen Mediane deutlich niedriger als die Durchschnittswerte, und zwar bei 77.200 Euro für das Bruttovermögen beziehungsweise 60.400 Euro für das Nettovermögen. Damit sind die Deutschen viel ärmer als die Italiener: Laut einer methodisch vergleichbaren Umfrage hat der Median-Haushalt in Italien 138.000 Euro zur Verfügung. Das könnte allerdings auch an einem höheren Anteil der Immobilienbesitzer im Mittelmeerland liegen, da die Bundesbank neben Bargeld und Finanzanlagen auch Sach- und Immobilienwerte – abzüglich Schulden – zum Netto-Vermögen zählte.

Seit 2010 stiegen Nettovermögen um 3 Prozent an

Um die Werte für 2014 besser einordnen zu können, hat die Bundesbank sie mit der Vermögensverteilung aus dem Jahr 2010 verglichen. Das Ergebnis: Der Anteil der vermögendsten 10 Prozent der Haushalte am gesamten Nettovermögen war 2010 mit 59,2 Prozent nur 0,6 Prozentpunkte niedriger als 2014. Damit ist also die Ungleichheit bei der Vermögensverteilung in den vier Jahren zwischen 2010 und 2014 nicht gestiegen.

Der Median des Nettovermögens ist im Vergleich zu 2010 nominal um etwa 9.000 Euro angestiegen (+18 Prozent), pro Jahr im Durchschnitt also um weniger als 3.000 Euro. Inflationsbereinigt ergibt sich für den gesamten Zeitraum ein Anstieg von 5.300 Euro (+ 10 Prozent). Die durchschnittlichen Nettovermögen stiegen nominal um 10 Prozent oder rund 19.300 Euro an, inflationsbereinigt ergibt sich ein Anstieg von 3 Prozent.

Hintergrundinfo: Im Rahmen der Studie wurden 4 461 private Haushalte mit 9 256 Personen ab 16 Jahren in Deutschland befragt. Zum Vermögen zählt die Bundesbank Sachvermögen wie Immobilien, Gewerbebetriebe, Schmuck oder Autos Bargeld und Finanzvermögen inklusive Wertpapiere und Aktien. Davon zieht sie Schulden wie Hypotheken oder Konsumentenkredite ab. Auch die Ansprüche aus einer privaten Altersvorsorge zählen zum Vermögen – nicht aber die Ansprüche auf die gesetzliche Rentenversicherung.

Von: Svetlana Kerschner

Quelle: DAS INVESTMENT.

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