Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Mit diesem Sprichwort lässt sich beschreiben, wie Tim Albrecht auf die aktuellen Krisenszenarien für die deutsche Wirtschaft reagiert. Der Fondsmanager des Aktienfonds DWS Deutschland hält heimische Firmen für relativ günstig bewertet.Der deutsche Leitindex Dax hat sich von seinem Fall unter die Marke von 12.000 Punkten inzwischen zwar wieder erholt und stand gegen Mittag bei mehr als 12.200 Punkten. Doch von seinem Allzeithoch von mehr als 13.500 Punkten am 23. Januar ist der Performance-Index der 30 deutschen Dax-Konzerne noch weit entfernt.
Als Grund dafür nennt der Chef des Geschäfts mit Aktien aus der Region Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH) bei Deutsche Asset Management: „Deutsche Aktien leiden aktuell zu Unrecht unter pauschalen Ängsten vor einem Anstieg von Protektionismus, Währungs- und Zinssorgen sowie dem technologischem Wandel im Automobilsektor.“Doch: „Aus unserer Sicht zu Unrecht, denn die deutsche Wirtschaft ist besser als ihr Ruf“, so Tim Albrecht, Manager der DWS-Fonds Deutschland (ISIN: DE0008490962), Aktien Strategie Deutschland (DE0009769869), Investa (DE0008474008), Deutschland TFD (DE000DWS2SA5) und Deutsche Invest I German Equities (LU0740822621).
Albrecht räumt zwar ein, dass „das neue Personaltableau im Weißen Haus sowie die immer aggressivere Rhetorik Donald Trumps eine weitere wirtschaftspolitische Eskalation nicht unwahrscheinlich erscheinen lassen“. Doch diese Entwicklung entspreche derzeit nicht dem Kernszenario der Frankfurter Fondsgesellschaft.
Wirtschaftspolitische Eskalation
Die Deutsche Asset Management hat den Dax aktuell auf Sicht von einem bis drei Monaten auf Übergewichten hochgestuft. Seit Anfang Dezember waren deutsche Aktien gegenüber globalen Aktien noch neutral gewichtet. Deutsche Aktien sind dem MSCI AC Welt seit Jahresanfang währungsbereinigt um rund 4 Prozent hinterhergelaufen.
Dax hinkt anderen Indizes hinterher
Hinter die Börsen vieler anderer großer Industrienationen sind sie erst seit der Marktkorrektur, die Ende Januar begann, gerutscht. Damit handelten deutsche Aktien derzeit mit einem historisch hohen Abschlag auf andere Märkte. So betrage der Bewertungsabschlag, gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis, gegenüber dem S&P 500 etwa 25 Prozent.
Von: Christian Hilmes
Quelle: Das Investment