SJB | Korschenbroich, 15.10.2013. Reinrassige Rentenanlagen sind ein Risiko, Tages- und Festgeldkonten ein Renditekiller. Bleiben defensive Mischfonds, möglichst in der Heimatwährung. DER FONDS, das Schwestermagazin von DAS INVESTMENT, nennt die besten fünf Angebote aus dieser Kategorie.
Performance, Stressverhalten, Ratings – worauf es im Crashtest ankommt
DER FONDS hat alle defensiven europäischen Mischfonds geprüft, die Ende August 2013 mindestens drei Jahre alt und 10 Millionen Euro schwer waren. Im Performance-Vergleich ging es darum, über verschiedene Zeiträume (ein Jahr, drei Jahre, fünf Jahre) besser abzuschneiden als der Gruppendurchschnitt. Im Stresstest punkteten jene Fonds, die wenig schwankten und die Verluste begrenzten. Der Rating-Vergleich bündelte die Noten von sechs Ratingagenturen (Feri, FWW, Lipper, Morningstar, Sauren, Telos). In jeder Kategorie kann ein Fonds bis zu 100 Punkte erreichen, insgesamt also 300 Punkte. Sieger ist der Fonds mit der höchsten Gesamtpunktzahl. Nähere Details zum Crashtest finden Sie.
Warum dieser Markt jetzt interessant ist
Die krisengeschüttelte Eurozone birgt durchaus gute Investitionschancen – sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen. Auf der Aktienseite suchen wir nach unterbewerteten Titeln mit interessanter Dividendenrendite. Fündig werden wir unter anderem bei Versorgern, Infrastruktur-Anbietern, Telekommunikations- und Pharma-Unternehmen. Viele davon sind weltweit aktiv und hängen daher nicht von der Konjunktur eines Landes ab. Auf der Anleiheseite investieren wir hauptsächlich in kurz laufende Unternehmensanleihen mit einer durchschnittlichen Laufzeit von etwa zweieinhalb Jahren sowie in Wandelanleihen. Aktuell identifizieren wir eine Reihe attraktiver Titel in Südeuropa – zum Beispiel Energias de Portugal, Telecom Italia und Madrilena Red de Gas. Diese Unternehmen werden am Markt zu Unrecht mit dem jeweiligen Länderrisiko abgestraft. Schließlich verfügen sie über ein solides Geschäftsmodell und gesunde Bilanzen.
Die fünf Sieger und was ihre Manager auszeichnet
Mit dem Ethna-Aktiv E (WKN: 764930) und dem Kapital Plus (WKN: 847625) haben es gleich zwei ausgesprochene Klassiker in die Top 5 des aktuellen Crashtests geschafft. Nicht ganz so bekannt, aber auch schon über eine Milliarde Euro schwer ist der DNCA Invest Eurose (WKN: A0MMD3). Dort kann Fondsmanager Philippe Champigneulle bis zu 100 Prozent in Anleihen investieren. 50 Prozent müssen es jedoch mindestens sein, wobei der Wandelanleihen-Anteil bei 30 Prozent liegen darf. Hinzu mischt Champigneulle bei entsprechend positiver Markteinschätzung Gold (bis zu 5 Prozent), Immobilienwerte (bis zu 15 Prozent) und andere defensive Aktien (bis zu 35 Prozent).
Anders als im DNCA Invest Eurose erfolgt die Steuerung des 20- bis 40-prozentigen Aktienanteils beim bislang von Ingmar Przewlocka betreuten Meag Euro-Ertrag (WKN: 978273) über Derivate. Neben dem Kapital Plus taucht noch ein zweiter Fonds von Allianz GI unter den Top 5 auf, der aber eine etwas andere Strategie verfolgt. Grundlage für die Asset Allocation des Allianz Taara Stiftungsfonds (WKN: A0F416) ist ein Euro-Anleihen-Portfolio. Fondsmanager Johannes Reinhard entscheidet auf Basis eines quantitativen Trendfolgemodells, ob er entweder zu 20 Prozent Aktien beimischt oder komplett auf die Dividendenpapiere verzichtet. Die Aktien kommen ins Portfolio, sobald der langfristige oder der kurzfristige Indikator grünes Licht gibt.
Quelle: DAS INVESTMENT.