Das Investment: Neue Chancen für Anleger deutscher Tech-Aktien

sjb_werbung_das_investment_300_200

Auf das Börsenschwergewicht Apple können Fondsanleger sowohl per ETFs auf US-Länderindizes als auch Auswahlindizes für die Tech-Branche setzen. Ähnliches wird 30 Jahre nach Start des deutschen Leitindexes auch für heimische Titel möglich, erklärt der Düsseldorfer Vermögensberater Ralph Rickassel. Bisher galt an der Deutschen Börse der Grundsatz, dass ein Unternehmen nur in einem Aktienindex gelistet sein darf. Wer in den Dax und seine kleineren Geschwister M-Dax und S-Dax aufgenommen werden wollte, musste sich für einen Index etscheiden.

Ab September nähert sich die Deutsche Börse den amerikanischen Gepflogenheiten an, wo Unternehmen gleichzeitig in mehreren Indizes gelistet sein können. So sind etwa Apple, Amazon, Alphabet, Facebook und Microsoft im Index Nasdaq Composite gelistet, der den Schwerpunkt auf den Technologiesektor legt.

Apple und Microsoft findet man aber ebenso im Dow Jones Index wieder, der die dreißig wertvollsten börsennotierten Unternehmen der USA beinhaltet, sowie im S&P 500, der die fünfhundert größten Unternehmen der USA abbildet. Hier gesellen sich Facebook, Amazon und Alphabet wieder dazu.

Reform der deutschen Indexwelt

Nach Umsetzung der neuen Regularien wird es ähnliche Konstellationen in der deutschen Indexwelt geben. Aller Voraussicht werden neben der Deutschen Telekom, die Aktien der Dax-Unternehmen SAP und Infineon sowohl im Dax als auch im Tec-Dax gelistet sein.

Im Gegenzug werden einzelne Unternehmen aus dem Tec-Dax gleichzeitig im M- oder S-DAX gehandelt werden. Damit ist eine Erhöhung der Titelanzahl beim M-Dax von 50 auf 60 und beim S-Dax von 50 auf 70 vorgesehen. Nur beim Flaggschiff Dax bleibt, was die Anzahl der Titel angeht, alles beim Alten.

Diese Aktienanleger sind betroffen

Die Frage ist, welche Vor- oder Nachteile diese Neustrukturierung für Anleger hat. Wer bevorzugt in aktive Fonds investiert, den wird die neue Regelung nicht berühren, da die Fondsmanager eher selten einen gesamten Index kaufen, sondern primär einzelne Titel, die sie für aussichtsreich halten.

Für Liebhaber von ETFs, also den passiven, sich an Indizes orientierenden Fonds, gibt es allerdings deutliche Auswirkungen. Der Tec-Dax wird durch die voraussichtliche Aufnahme der Dax-Werte Deutsche Telekom, SAP und Infineon weniger schwankungsanfällig, könnte aber durch diese Schwergewichte an Dynamik verlieren.

Anleger, die den M- oder S-Dax favorisieren, müssen mit einer höheren Beimischung von Technologieaktien rechnen und hinterfragen, ob das noch zu ihrer gewählten Anlagestrategie passt.

Erhebliche Einflüsse auf die Kurse

Generell sorgen Neuaufnahmen von Aktien in einen Index dafür, dass professionelle Investoren, die in ihrer Allokation bestimmte Bereiche abdecken wollen, diese Titel zukaufen.

Nicht zu vergessen die passiven ETF-Produkte, die einen Index eins zu eins abzubilden und damit verpflichtet sind, die neuen Kandidaten zu erwerben.

Das Gegenteil gilt für die Titel, die einen Index verlassen müssen und dann von den Investoren emotionslos verkauft werden. Beides hat in der Regel erhebliche Einflüsse auf die Kursentwicklung dieser Aktien.

Von: Ralph Rickassel

Quelle: Das Investment

Siehe auch

e-fundresearch: Deutschland: Wege aus dem Stillstand

Im besten Fall sollte das deutsche Wirtschaftswachstum 2024 konstant geblieben sein. Die aktuellen Konsensprognosen gehen von einem Anstieg um 0,6% im Jahr 2025 aus. Dies ist zwar eine Verbesserung, bleibt aber enttäuschend schwach. Kürzlich hat die Bundesbank ihre Prognosen drastisch nach unten korrigiert und rechnet nun für 2025 mit einem Wachstum von nur noch 0,2% …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert