Der Marktwert aller Anleihen weltweit mit negativer Rendite ist in der vergangenen Woche um zehn Prozent auf 10,7 Billionen Dollar gesunken.
Die Zunahme von Anleihen mit negativer Rendite, bei denen ein Anleger Geld verliert, wenn er sie bis zur Endfälligkeit hält, lässt damit noch nicht unbedingt nach. Denn der Kursrutsch folgt auf den Sprung im September, nachdem der Gesamtwert erstmals in einem Jahr zwei Monate lang gesunken war.
Der Marktwert negativ rentierender Staatsanleihen, Anleihen staatsnaher Emittenten, Unternehmensanleihen und Verbriefungen im Bloomberg Barclays Global Aggregate Index erreichte im Juni 12,2 Billionen Dollar. Das war der höchste Gesamtwert zu einem Monatsende, seit die Summe im August 2014 ihren beispiellosen Anstieg begann. Damals lag der Gesamtwert bei 476 Milliarden Dollar, nach weniger als 7 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor.
Fast die Hälfte des weltweiten Volumens an Anleihen mit negativer Rendite entfällt auf Japan, auf 44 Prozent kommt Westeuropa, wo Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Spanien, Belgien und Italien das Feld anführen. In den USA liegt das Volumen bei 22 Milliarden Dollar, was 0,2 Prozent der Gesamtsumme entspricht und weniger als der Hälfte der 52 Milliarden Dollar, die auf Großbritannien entfallen.
Weniger als ein Zehntel der weltweiten Gesamtsumme entfällt auf Unternehmensanleihen und Verbriefungen.
Die Gesamtbeträge umfassen sowohl Neuemissionen mit negativer Rendite als auch Papiere, deren Kurs so stark gestiegen ist, dass die Rendite in den negativen Bereich rutschte. Der Bloomberg Barclays Global Aggregate Index hat eine Marktkapitalisierung von 47 Billionen Dollar und bildet Anleihen der Bonitätsklasse Investment Grade aus 24 Industrie- und Entwicklungsländern ab.
Das Barometer enthält nur Papiere mit einer Restlaufzeit von einem Jahr und mehr. Die Gesamtbeträge basieren auf den Marktwerten, einschließlich Stückzinsen.
Quelle: Das Investment