Die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit treten bei der Geldanlage immer mehr in den Vordergrund. Um der Nachfrage zu begegnen, braucht es allerdings keine neue Anlageklasse, findet Vermögensverwalter Hubert Thaler von Top Vermögen Starnberg.Die Europäische Union möchte bei den Anlegern den Hebel ansetzen und denkt über einen Aktionsplan nach, um mehr Investoren zu Nachhaltigkeit zu motivieren. Wie das jedoch umgesetzt werden soll, steht noch nicht fest.Einige freiwillige Initiativen gibt es allerdings schon. So stellen Kommunen und Stiftungen ihre Depots auf Nachhaltigkeit um. Das Land Berlin etwa hat sich einen Nachhaltigkeitsindex maßschneidern lassen, damit in Klimasünder zukünftig kein Geld mehr aus den Pensionsrücklagen der Stadt investiert wird.
“Auch Privatkunden wollen nachhaltig anlegen”
Das Credo, Nachhaltigkeit kostet Rendite, ist längst widerlegt. Der Datenanbieter MSCI hat bei einer Studie von 1600 weltweit untersuchten Unternehmen gezeigt, dass Unternehmen mit einem höheren Nachhaltigkeitsrating profitabler sind und eine höhere Dividendenrendite bieten. Unter dem Kürzel ESG werden Unternehmen nach drei nachhaltigen Kriterien bewertet. Das ökologische (Environmental) und gesellschaftliche (Social) Engagement, sowie die Unternehmensführung (Governance).
Auch in der Vermögensverwaltung möchten zunehmend Privatpersonen nachhaltig investieren. Bewährt hat sich hierbei unter anderem der Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen (DE000A0M8HD2), dessen Aktienauswahl auch eine Nachhaltigkeitsanalyse beinhaltet. Frank Fischer ist nicht als Ökofondsmanager bekannt, aber wenn sein Ansatz kirchlichen und karitativen Stiftungen nachhaltig genug ist, kann er so falsch nicht sein. Auch der Nordea Climate & Environment (LU0348926287) ist ein nachhaltiger Aktienfonds, der in Unternehmen investiert, die Ressourcen effektiver nutzen als Konkurrenten. Vorsichtig sollte man bei sogenannten ETF sein, da diese einen Index abbilden und Unternehmen beinhalten können die mit Waffen, Atomenergie, Glücksspiel oder Tabak Geld verdienen.
“Greenbonds sind überflüssig”
Eine neue Anlageklasse sind spezielle Greendbonds, diese Anleihen sollen Geld für Energiesparmaßnahmen, erneuerbare Energien, sauberen Transport, Recycling oder soziale Projekte einsammeln. Allerdings sind diese Anleihen oftmals sehr intransparent und der Anleger kann nicht erkennen, in welches Projekt sein Geld fließt. Da bei den Greenbonds die Rendite recht gering ist, können Anleger auf diese Anlageklasse getrost verzichten.
Von: Hubert Thaler
Quelle: Das Investment