Die Abschaffung der Abgeltungssteuer ist nur noch eine Frage der Zeit. Nun haben sich die Koalitionsparteien auch auf einen Zeitpunkt geeinigt: Die Reform soll erst in der kommenden Legislaturperiode im Jahr 2017 in Angriff genommen werden – vorausgesetzt, die Parteien sind dann immer noch an der Macht.
Das Tauziehen um den Zeitplan für die Abschaffung der Abgeltungssteuer scheint ein Ende genommen zu haben. Ursprünglich wollte die SPD die 25-Prozent-Abgabe auf Kapitalerträge bereits ab 2016 in die Einkommenssteuer integrieren. Die Union plädierte dafür, dies erst in der nächsten Legislaturperiode in Angriff zu nehmen.
Nun konnte die Union anscheinend ihre Vorstellungen durchsetzen. Bei einer Parteikonferenz in Berlin erklärte der SPD-Chef Sigmar Gabriel, die pauschale Steuer auf Kapitalerträge erst in der kommenden Legislaturperiode abschaffen zu wollen – sollte seine Partei dann noch in der Regierung vertreten sein.
Mit der Union sei eine Abschaffung in der laufenden Koalition nicht zu ändern gewesen, sagte Gabriel. Das zusätzliche Geld, das der Fiskus durch eine individuelle Besteuerung nach dem Einkommensteuertarif einnehmen würde, will Gabriel ins Bildungssystem stecken.
Damit lagen Vermögensverwalter, die DAS INVESTMENT.com Ende 2015 zur ihrer Einschätzung des Zeitplans für die Steuerreform befragte, richtig. Alle vier Anlageprofis gaben damals an, dass die Gesetzesänderung erst in der kommenden Legislaturperiode kommen wird.
Von: Svetlana Kerschner
Quelle: DAS INVESTMENT.