Aktien, Renten, Gold, long, short, offensiv, defensiv – Multi-Asset-oder Strategiefonds haben oft die unterschiedlichsten Gesichter. Nur wer das in seinem Depot liegende Produkt wirklich kennt, kann abschätzen, wie es in unterschiedlichen Marktsituationen reagiert, mahnt DER-FONDS-Kolumnist Klaus-Dieter Erdmann.
Bereits in früheren Kommentaren hatte ich an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es im Segment der als Liquid Alternatives oder Absolute Return bezeichneten Strategiefonds deutlich aufwändiger und schwieriger ist, einzelne Produkte zu kategorisieren und auszuwählen als im Bereich der klassisch vermögensverwaltenden Fonds.
Oftmals werden Interessenten bereits durch die Namensgebung, bei der die Kreativität keine Grenzen kennt, in die Irre geführt – jeder Anbieter versteht unter den verwendeten Begriffen etwas anderes. Dies trifft insbesondere auch für die aktuell von vielen Anbietern propagierte Bezeichnung Multi Asset zu. Fonds, die diese Bezeichnung im Namen tragen, sind sowohl im klassisch vermögensverwaltenden Bereich zu finden als auch im Bereich der alternativen Strategiefonds.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns die kürzlich von „Das Investment“ veröffentlichte Auswertung unter dem Titel „Offensive Multi-Asset-Strategiefonds“ angesehen. Dort wurden in einem Crashtest aus 32 Fonds dieser Kategorie fünf Sieger herausgefiltert und in einer Tabelle präsentiert:
GRAFIK: Die besten dynamischen Multi-Asset-Strategiefonds
Zunächst haben wir dabei geschaut, wie diese Fonds, die beim Datenanbieter FWW entweder als Strategiefonds Multi-Asset-Strategie Makro dynamisch Welt oder als Strategiefonds Multi-Asset-Strategie systematisch dynamisch Welt gelten, bei weiteren Datenanbietern zugeordnet sind:
Die Unterschiede in den Bezeichnungen beziehungsweise Interpretationen zu den Fonds werden auch sichtbar, wenn man sich die Korrelationen der Fonds zu den verschiedenen Anlageklassen ansieht:
Während die Korrelation einen Rückschluss auf das Verhalten des Fonds zulässt, ist die jeweils verwendete Benchmark unseres Erachtens bei der Kategorisierung nur wenig hilfreich:
Weitere Kennzahlen, die man sich über einen längerfristigen Anlagehorizont anschauen sollte, sind der maximale Verlust und der Erholungszeitraum sowie unter anderem auch die Entwicklung relativ zur möglichen Vergleichsgruppe, um beurteilen zu können, für welches Anlegerprofil der Fonds geeignet ist und welche Funktion er im Depot übernehmen kann.
Fazit: Es reicht nicht aus, die Fonds über einen kurzen Zeitraum und aufgrund einer Kategorisierung eines Datenanbieters auszuwählen. Es geht stattdessen darum, den Investmentansatz zu verstehen und die Entwicklung über einen längeren Zeitraum – mit möglichst unterschiedlichen Marktphasen – zu betrachten. Diese Informationen erhalten registrierte Nutzer kostenfrei über die auf unserem Portal Asset Standard zur Verfügung gestellten ProFunds, die in den Fondsdetail-Seiten abrufbar sind.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei der Fondsauswahl
Ihr Klaus-Dieter Erdmann
Über den Autor: Klaus-Dieter Erdmann ist Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH in Arnsberg. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse vermögensverwaltender Fonds spezialisiert und wertet mit Hilfe einer hauseigenen Datenbank kontinuierlich mehr als 1.500 Angebote dieser Produktkategorie aus. Für DER FONDS berichtet Erdmann alle zwei Wochen über neue Trends in der Vermögensverwalterfonds-Szene.
Von: Klaus-Dieter Erdmann
Quelle: DAS INVESTMENT.