Auf Anleihen aus dem Infrastrukturbereich spezialisiert ist der OVID Infrastructure HY Income UI (ISIN DE000A112T83, WKN A112T8), der Investoren in der fortgesetzten Niedrigzinsphase attraktive Ausschüttungen bieten kann. Der Fonds mit Fokus auf den Bereich der High-Yield-Anlagen war im bisherigen Jahresverlauf 2017 sehr erfolgreich: Seit dem 1. Januar wurde eine positive Wertentwicklung von +4,7 Prozent in Euro verzeichnet, über den letzten Einjahreszeitraum legte das Hochzinsprodukt um +5,5 Prozent auf Eurobasis zu. FondsManager Michael Gollits erläutert in seinem aktuellen Monatsbericht für August die jüngsten Marktentwicklungen und ihre Auswirkungen auf das Portfolio des OVID Infrastructure HY Income UI. Wie ist sein Ausblick für Hochzinsanleihen aus dem Infrastruktursektor, welche dividendenstarken Anleihentitel stehen im Fokus des Fonds? SJB FondsInvestoren erfahren alles weitere hier.
Die Wirtschaft in der Eurozone scheint aktuell auf solidem Fundament gebaut. Die Industrieproduktion steigt, die Arbeitslosigkeit sinkt und das Geschäfts- und Verbrauchervertrauen ist weiterhin hoch. Die Inflation bleibt niedrig, allerdings sind die Deflationsängste verflogen. In den USA sehen wir erstmals seit langer Zeit wieder leicht positive Konjunkturüberraschungen, nachdem die Wirtschaftsdaten im Jahresverlauf bislang enttäuschten. Auch in Japan verbessert sich die Wirtschaftslage, unterstützt durch Exporte, Privatkonsum und Investitionen. Die Erholung der Exporte hält auch in den Schwellenländern an.
Das Verbrauchervertrauen in China steigt auf den höchsten Stand seit 1996. Diese Daten sprechen für ein weiterhin stabiles Weltwirtschaftswachstum. Die EZB wird ihre Geldpolitik im nächsten Jahr normalisieren. Mit welchen Schritten und in welchem Umfang dies geschieht, bleibt abzuwarten. Erste Signale hierzu erwarten wir in den nächsten Wochen. Ob die USA in diesem Jahr nochmals den Leitzins erhöht, ist aufgrund der enttäuschenden Inflationsdaten unsicher.
Bedauerlicherweise ist die Welt auch im August nicht sicherer geworden. Der eskalierende Streit zwischen den USA und Nordkorea sowie der omnipräsente IS-Terror wie zuletzt in Barcelona belasten. Der starke Euro hat zuletzt die Kursentwicklung exportorientierter europäischer Unternehmen gebremst, sorgten sich doch Anleger um deren globalen Wettbewerbsfähigkeit. Auch wenn europäische Exporteure schon mit einem deutlich stärkeren Euro zu Recht kamen, so bleibt dies ein Risikofaktor, der aber durch eine weitere Belebung der europäischen Binnenkonjunktur kompensiert werden kann. So entfielen 2016 beispielsweise 59% der deutschen Exporte auf den Handel mit anderen EU-Mitgliedsstaaten. In den Schwellenländern ist die Dynamik weiter ungebremst. Die Gewinnschätzungen werden von den Analysten weiter angehoben. Attraktive Bewertungen, Wirtschaftsreformen und die globale Konjunkturerholung stützen die Emerging Markets.
Werfen wir einen Blick auf die einzelnen Anlageklassen und deren Entwicklung aus Eurosicht im August. Der Weltaktienindex MSCI World verlor 0,45%. Auch DAX (-0,5%), Stoxx 600 Europe (-0,8%), S+P 500 (-0,4%) und Nikkei (-1,7%) gaben nach. Gegen den Trend stieg erneut der MSCI Emerging Markets um 1,6% auf Monatssicht. (Alle Angaben inklusive Dividenden und in Euro) Vor allem Unternehmen aus den Sektoren Versorgung, Technologie und Rohstoffe lieferten positive Ergebnisbeiträge. Unter Druck standen Aktien aus den Bereichen Energie, Konsum und Finanzen. Starke Bewegungen sahen wir an den Rentenmärkten. Die Rendite der 10-jährigen Staatsanleihen in Deutschland fiel um 17 Basispunkte auf 0,38%. Die Nachfrage nach sicheren Häfen dominierte. In den USA fiel die Rendite der 10-jährigen T-Bonds ebenfalls, wenn auch in geringerem Umfang. Unternehmensanleihen hoher Bonität gewannen in diesem Zuge deutlich, während Hochzinsanleihen nur leicht profitierten.
Der Euro legte erneut gegen den US-Dollar zu und markierte im Monatsverlauf die Marke von 1,20 USD, ehe er zum Monatsende wieder leicht abgab. Stark zulegen konnten Gold und Silber, während der Ölpreis wieder den Rückwärtsgang einlegte.
Was ist im Fonds passiert?
In einem weitestgehend ruhigen Marktumfeld wurden Teile der Liquidität, die sich auch durch Rückzahlungen vorzeitig fälliger Anleihen, erhöht hatte reinvestiert. Dies zum einem durch Aufstockung bestehender Positionen aber auch durch die Aufnahme neuer Emittenten wie beispielsweise Belden Inc. Das Unternehmen unterstützt durch seine Produkte den Ausbau der digitalen Infrastruktur.
Den August schloss das OVID Portfolio mit 0,0%, seit Jahresanfang beträgt der Wertzuwachs gut 4,7%. In den vergangenen zwölf Monaten ergibt sich ein Total Return von 5,5% Die Liquidität liegt bei 6,4%. Doch wie geht es weiter? Insgesamt entwickelten sich seit Jahresanfang Hochzinsanleihen erfreulich. Wir hatten in diesem Segment auf Euro lautende Emissionen bevorzugt, da hier die Risikoaufschläge attraktiver waren und wir gleichzeitig die derzeit nicht unerheblichen Absicherungskosten zum US-Dollar sparen konnten. Hier sehen wir aktuell keinen Anpassungsbedarf. Die spannende Frage ist, wie die Notenbanken global die „sogenannte“ Zinswende managen. Wir halten aus aktueller Sicht diese Gefahren für überzeichnet. Unsere wesentlichen Argumente gegen einen schnellen und starken Zinsanstieg lauten wie folgt:
? Produktivitätsgewinne und Globalisierung halten die Inflation weiter niedrig. Wir befinden uns inmitten einer weiteren industriellen Revolution, in der das Internet und fortgeschrittene Computerintelligenz auch im Dienstleistungssektor Kosten senkt.
? Löhne steigen nach Inflation kaum noch, da der Faktor Mensch mit der günstigen Maschine um Arbeit konkurriert. Dies belastet auch das Lohnniveau von Sektoren, die nicht von der nächsten Automatisierungswelle betroffen sind. Laut einer aktuellen Studie der US-Notenbank werden freiwerdende Arbeitsplätze zu erheblich geringeren Löhnen neu besetzt.
? Global hohe Geldvermögen suchen weiterhin Anlagealternativen. Viele eigentlich risikoscheue Anleger sind wegen niedriger Zinsen vom risikoarmen Anleihenmarkt auf den riskanteren Aktienmarkt umgestiegen. Moderat steigende Zinsen –möglicherweise einhergehend mit nachgebenden Aktienkursen – würden Umschichtungen in den Anleihemarkt auslösen.
? Die aktuelle Generation der Notenbänker ist von Krisen geprägt, die Vorgängergeneration durch den Inflationsschock der 70-er Jahre. Tatsächlich prägen die eigenen Erfahrungen auch die Handlungsbereitschaft von Notenbänkern. Zu diesem Schluss kommt ein akademisches Paper. Die aktuelle Generation ist durch Erschütterungen im Finanzsystem geprägt und wird deshalb die wirtschaftliche Stabilität nicht durch schnelle Zinsschritte gefährden.
? In den USA sind demnächst vier Posten in der Notenbank vakant. US-Präsident Donald Trump, selbst erfahrener Schuldner, wird darauf achten, dass diese Posten mit sehr wirtschaftsfreundlichen Nachfolger besetzt werden, die den „amerikanischen Traum“ nicht durch schnelle Zinserhöhungen gefährden.
Vor diesem Hintergrund sehen wir eine Investition in High Yield Infrastrukturanleihen weiterhin als attraktiven Bestandteil eines Portfolios an.