Firmen mit Übernahmephantasie, von Squeeze Outs betroffene Aktien oder Unternehmen mit bislang nicht bilanzierten stillen Reserven sind die Anlageziele von Dirk Sammüller, FondsManager des Greiff „Special Situations“ Fund (WKN A0F699, ISIN LU0228348941). In seinem aktuellen Monatsbericht für Juni legt der Greiff-FondsManager dar, welche wichtigen Marktereignisse es in diesem Sektor der in Sondersituationen befindlichen deutschen Unternehmen gab. Trotz einer Monatsbilanz im negativen Bereich bietet der „Special Situations“ Fund auch weiterhin überdurchschnittliche Gewinnchancen. SJB FondsInvestoren erfahren alles Wissenswerte hierzu vom Greiff-Marktexperten aus erster Hand.
Der Anteilspreis des GREIFF special situations Fund fiel im Juni (31.05.2018-29.06.2018) um 1,44% (R-Tranche) bzw. 1,36% (I-Tranche). Insbesondere in Deutschland ist Sommertristesse angesagt: Für anhaltende Unruhe an den Finanzmärkten sorgen in erster Linie der näher rückende problembehaftete Brexit sowie eine mögliche Eskalation im Handelsstreit. Hinzu kommt die angespannte politische Lage in Deutschland. Der Konflikt innerhalb der Union hatte sich zum Ende des Berichtszeitraums nochmals verschärft und ist bis dato ungelöst. Die Konsequenz: Nach freundlichem Start hat der DAX seit seinem Hoch Mitte Juni zeitweise fast tausend Punkte abgegeben. Der deutsche Aktienmarkt scheint immer mehr zu einer Schaukelbörse zu verkommen. Insbesondere Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe fielen den Verkaufswellen zum Opfer und teils zweistellige prozentuale Kursverluste waren zu beobachten.
Fundamentale Gründe waren nur selten oder gar nicht auszumachen. Vielmehr scheint es der Tatsache geschuldet, dass sich Käufer immer mehr aus dem Nebenwertesegment zurückziehen. Hier werden sich in den nächsten Tagen und Wochen immer wieder Möglichkeiten für Schnäppchenkäufe ergeben, die das Fondsmanagement gewillt ist, wahrzunehmen. Eine Liquiditätsreserve von rund 13% steht hierfür parat. Mit Blick auf die BuG-Aktien kann nüchtern von einer Blaupause zum Vormonat gesprochen werden. Leicht bröckelnde Notierungen, die bei den nach unserer Lesart attraktivsten Fällen wurden zugekauft. Bei Linde gab es eine ganze Fülle an Nachrichten zum geplanten Zusammenschluss mit Praxair. Unter dem Strich sehen wir den Megamerger auf einem guten Weg. Schwache Tage waren daher Kauftage. Spannender bleiben hingegen die derzeit laufenden Übernahmesituationen um Innogy, Uniper, Grammer oder Westag & Getalit. Mit dem Potenzial auf baldige, weitere Strukturmaßnahmen, sollten diese Werte das Korsett für eine bessere Performance in der zweiten Jahreshälfte bilden.
Das Beste kommt ja bekanntermaßen zum Schluss, so auch in diesem Marktkommentar: Das Oberlandesgericht München hat am 29.06.2018 seine rechtskräftige Entscheidung im Spruchverfahren betreffend des am 26. April 2013 zwischen der MAN SE und der Volkswagen Truck & Bus AG geschlossenen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrags verkündet. Das Oberlandesgericht München hat die in dem Vertrag angebotene Barabfindung auf 90,29 EUR je Aktie festgesetzt. Somit bestätigte der Richterspruch die in erster Instanz bereits festgelegte Anhebung von 80,89 EUR auf 90,29 EUR. Der jährliche Ausgleich, und das ist die wirklich gute Nachricht, wurde nunmehr von 3,30 EUR auf 5,50 EUR brutto je Aktie festgelegt, was einer satten Erhöhung von 66,67% entspricht. Da diese Erhöhung bereits für die erste Ausgleichzahlung im Jahr 2013(!) Gültigkeit besitzt, muss Volkswagen nun für jedes Jahr ab 2013 auch den Differenzbetrag nachzahlen. Über den Daumen bedeutet dies einen erheblichen außerordentlichen Ertrag, was gemessen am Fondsvolumen einem Zusatzertrag von ungefähr 25 BP entspricht. Wir halten unsere im Laufe der letzten Jahre angehäuften Nachbesserungsrechte für valide und rechnen im weiteren Jahresverlauf durchaus mit außerordentlichen Kursgewinnen aus diesem Beritt. Da wir uns für den konservativsten Wertansatz, nämlich Null, entschieden haben, kann jeder Investor im Falle eines kleinaktionärsfreundlichen Urteils nur gewinnen.