FondsPerle: Managersichten Greiff „Special Situations“ Fund (WKN A0F699) August 2018

Dirk Sammüller, FondsManager des Greiff „Special Situations“ Fund

Der Greiff ‘Special Situations’ Fund verzeichnete im August eine negative Wertentwicklung von -0,99 Prozent, da für die traditionell defensiven Unternehmen aus dem Bereich der Sondersituationen an den Börsen Gegenwind herrschte. Trotzdem bleiben Firmen mit Übernahmephantasie, von Squeeze Outs betroffene Aktien oder Unternehmen mit bislang nicht bilanzierten stillen Reserven attraktive langfristige Anlageziele. Dirk Sammüller, FondsManager des Greiff „Special Situations“ Fund (WKN A0F699, ISIN LU0228348941) berichtet in seinem aktuellen Monatsreport für August, welche wichtigen Marktereignisse es im Sektor der in Sondersituationen befindlichen deutschen Unternehmen gab. SJB FondsInvestoren erfahren alles Wissenswerte zu Performance und Marktausblick von dem Greiff-Marktexperten hier.

Der GREIFF “special situations” Fund gab im August 2018 (31.07.2018-31.08.2018) um -0,99% (R-Tranche) bzw. -0,91% (I-Tranche) nach. Wenngleich das Umfeld für deutsche bzw. europäische Aktien (DAX -3,45%; Euro STOXX 50: -3,76%) im Berichtszeitraum wenig erfreulich war, hatte das Portfoliomanagement weniger mit den Marktgegebenheiten als mit Gegenwind aus den traditionell „defensiven“ special situations zu kämpfen. Bei Diebold Nixdorf waren nach den erschreckend schlechten Quartalszahlen die Befürchtungen groß, dass der US-Mutterkonzern Diebold einen Insolvenzantrag stellen muss. Mit der Zusicherung weiterer Kreditlinien scheint zumindest kurzfristig die Liquidität des Unternehmens sichergestellt. Kursturbulenzen gab es auch bei den beiden Linde-Gattungen (alte Linde-Aktie/Linde -tendered line-). Reichlich unerwartet gibt es Widerstand der US-Kartellbehörden, die schlussendlich die Fusion von Linde und Praxair in Gefahr bringen.

Aus unserer Sicht wiegen die von der FTC geforderten Assetverkäufe weniger schwer als die kurze Zeitdauer, die für die Umsetzung noch übrig bleibt. Deadline ist der 24.10.2018! Des Weiteren hat VW die außerordentliche Kündigung des seit dem 26.04.2013 bestehenden BuG-Vertrages mit MAN mit Wirkung zum 01.01.2019 beschlossen! Wegen der “signifikanten Erhöhung des jährlich zu zahlenden Ausgleichs” habe das Unternehmen beschlossen, das ihr zustehende außerordentliche Kündigungsrecht wegen angeordneter höherer Ausgleichszahlungen auszuüben. Hintergrund (siehe auch letzter Monatskommentar):  VW ist im Juni vom OLG München auferlegt worden, den verbleibenden MAN-Aktionären eine Barabfindung von 90,29 EUR pro Aktie sowie einen jährlichen Ausgleich von 5,10 EUR zu bezahlen. Die ursprünglichen Beträge waren 80,89 EUR pro Aktie bzw. 3,07 EUR pro Aktie.

In Großbritannien hat sich das Engagement in Whitbread zügiger ausgezahlt als erwartet. Das Unternehmen besteht aus zwei Geschäftsbereichen. Die Briten betreiben Hotels (u.a. Premier Inn) und verkaufen Kaffee in ihren Filialen (Costa Coffee). Nach Druck von Investoren, das Unternehmen aufzuspalten, hat sich das Konglomerat entschlossen, diesen Plan in den nächsten 24 Monaten umzusetzen. Nun kommt alles deutlich schneller, denn Coca-Cola übernimmt die Kaffeekette Costa für 3,9 Mrd. Pfund. Ein guter Preis, der folgerichtig zu Kursaufschlägen von 15% und mehr führte und das Portfoliomanagement durch konsequenten Verkauf dankbar angenommen hat.

Auch wenn sich kurzfristig die Attraktivität bei einigen der oben erwähnten Fällen verschlechtert hat und das Portfoliomanagement sich für die Seitenlinie entschieden hat, ist noch nichts verloren. Die Chancen auf baldige neue Squeeze Outs sind durch die aktuellen Entwicklungen bei MAN und Diebold Nixdorf deutlich gestiegen. Gerade bei einem stark risikokontrollierten Ansatz wie dem Greiff special situations Fund investieren wir in erster Linie auf Fakten bzw. fixe Abfindungspreise als auf Vermutungen und Hoffnungen.

Siehe auch

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