SJB | Korschenbroich, 24.01.2022.
Investoren, die beim Erwerb eines Fonds für Schwellenländer-Aktien besonderen Wert auf die Beachtung von Nachhaltigkeitskriterien und einen ESG-Fokus legen, haben aktuell keine große Auswahl. Da trifft es sich umso besser, dass Mobius Capital Partners vor gut drei Jahren einen neuen Emerging-Markets-Fonds aufgelegt haben, der sich eine aktive Einflussnahme auf die Firmeninhaber und eine Verbesserung der Unternehmenskultur mit Blick auf die ESG-Kriterien auf die Fahnen geschrieben hat.
Mit ihrem Mobius Emerging Markets Fund kann die von Schwellenländer-Veteran Dr. Mark Mobius und Marktexperte Carlos von Hardenberg 2018 gegründete FondsGesellschaft MCP an die Erfolgsgeschichte des früheren Templeton Emerging Markets Fonds anknüpfen, der in den 28 Jahren bis zum Ausscheiden der beiden Manager einen Performancevorsprung von 1.308 Prozentpunkten gegenüber der Benchmark MSCI Emerging Markets Index erzielte. Der auf kleinere und mittelgroße Unternehmen der Emerging und Frontier Markets spezialisierte Mobius Emerging Markets Fund hat sich über ein Jahr in der Spitzengruppe seiner Morningstar-Vergleichsgruppe etabliert und schließt so nahtlos an die Historie seines Vorgängerfonds an, überzeugt zugleich aber durch den an heutigen ESG-Anforderungen orientierten Investmentansatz. FondsManager Carlos Hardenberg sucht nach Unternehmen der Schwellenländer mit einem soliden Geschäftsmodell, die zurzeit unterbewertet sind. Nach dem Erwerb der Aktien wird aktiv mit dem Portfoliounternehmen zusammengearbeitet, um den Wert der Investments zu erhöhen. So wird durch die Einbindung der verschiedenen Interessengruppen die Unternehmensführung verbessert, ein breiterer ESG-Leitfaden erstellt und operationelle sowie finanzielle Verbesserungen vorangetrieben.
Der Mobius Emerging Markets Fund Retail D EUR (WKN A2N5T3, ISIN LU1846739917) wurde am 29. November 2018 aufgelegt, verfügt über ein konzentriertes Portfolio von 25 bis 30 Einzeltiteln und zeichnet sich durch einen sehr hohen Active Share aus. Der Fonds hat seine aktuellen Anlageschwerpunkte in Indien, China und Taiwan, zählt aber auch Brasilien, Südafrika oder die Türkei zu seinem Anlageuniversum. Der Mobius Emerging Markets Fund besitzt ein FondsVolumen von 93,10 Millionen Euro und verwendet keinerlei Benchmark. Mit seiner „handverlesenen“ Auswahl von günstig bewerteten Small und Mid Caps der Schwellenländer gelang es FondsManager Hardenberg, seit FondsAuflage eine sehr attraktive Wertentwicklung von +44,94 Prozent in Euro zu erzielen. Wie sieht die Anlagestrategie des Emerging-Markets-Spezialisten im Detail aus?
FondsStrategie. ESG-Standards. Umgesetzt.
Der Mobius Emerging Markets Fund hat sich das langfristige Kapitalwachstum durch Investitionen in Wertpapiere von Unternehmen in Grenzmärkten und Schwellenländern zum Anlageziel gesetzt. FondsManager Carlos Hardenberg konzentriert sich bei seiner Titelselektion auf dynamische kleine und mittlere Unternehmen in den am stärksten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. Grundlage der Portfoliokonstruktion ist ein intensiver Bottom-up-Rechercheprozess, der Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen identifiziert, die unterbewertet sind. Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Nachhaltigkeitskriterien zu: Die aktuell zumeist niedrigeren ESG-Standards in den Emerging und Frontier Markets bieten eine einzigartige Gelegenheit für ein aktives Engagement, das darauf abzielt, den Wert der Portfoliopositionen durch die Erarbeitung eines klaren ESG-Leitfadens für die Unternehmen zu steigern. Der Mobius Emerging Markets Fund verfolgt einen sehr aktiven Managementstil und orientiert sich an keinem Vergleichsindex, lediglich zum Zwecke der Risikomessung wird der Fonds mit dem MSCI Emerging Markets Mid Cap Index als Bezugsgrundlage verglichen. Wie Schwellenländer-Experte Hardenberg betont, ermöglicht es das sehr konzentrierte Portfolio von aktuell 27 Einzeltiteln, eine maßgeschneiderte Engagement-Strategie für jedes einzelne Beteiligungsunternehmen zu erstellen. „Gemeinsam arbeiten wir an der Verbesserung von ESG-Faktoren und verbessern damit auch die Chancen des Unternehmens am internationalen Kapitalmarkt. Die Transparenz bei Schwellenländer-Unternehmen bezüglich der ESG-Daten und -Reports hat sich deutlich verbessert, dennoch hinken diese Unternehmen immer noch den Wettbewerbern in den entwickelten Ländern hinterher”, so der Marktstratege. Wie ist sein FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Indien. Beliebt.
In der Länderallokation des Mobius Emerging Markets Fund liegt Taiwan mit 23,2 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Dahinter folgt Indien, das 16,1 Prozent der FondsBestände auf sich vereint. FondsManager Hardenberg berichtet, dass das Land zuletzt einer der Performance-Treiber für den Fonds war: „In Indien sind wir beispielsweise in IT- und Software-Unternehmen, Anbieter von Glasfaserkabeln, ein Diagnosezentrum für medizinische Checkups und einen Hersteller von Stahlteilen für Infrastruktur-Projekte investiert.“ Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung liegt China mit 15,1 Prozent des FondsVolumens, wo Hardenberg weiterhin große Chancen erblickt: „Viele Investoren lassen sich durch die China-Korrektur blenden. Aber Tech-Titel in Asien sind nicht nur Alibaba oder Tencent, sondern auch Unternehmen, die beispielsweise Marktführer bei Mikrofon-Sensorik sind. Deswegen fokussieren wir uns auf Hidden Champions der zweiten Reihe und auf Marktführer, die in Nischen tätig sind.” Abgerundet wird das Schwellenländer-Portfolio des Mobius Emerging Markets Fund durch Positionen in Brasilien (8,9 Prozent), Vietnam (4,3 Prozent) und Südafrika (3,7 Prozent). Per Ende November liegt die Cashquote bei hohen 18,5 Prozent.
In der Branchenstruktur des Emerging-Markets-Fonds befinden sich Technologie-Unternehmen mit einem Anteil von 34,2 Prozent klar auf dem ersten Platz. Vergleichsweise stark engagiert ist Marktstratege Hardenberg auch in den Sektoren zyklische Konsumgüter (12,5 Prozent), HealthCare (12,1 Prozent) und bei Industrietiteln (11,4 Prozent). Größte Einzelposition des Fonds ist aktuell die indische Apollo Tubes, einem Hersteller von Stahlrohren. Weit vorn unter den Top 10 des Fonds finden sich auch der Gesundheitsdienstleister EC Healthcare aus China sowie eMemory Technology aus Taiwan, das sich als Unternehmen auf die Produktion von Wafern spezialisiert hat. Der größte vietnamesische Lebensmittelkonzern Vietnam Dairy Products rundet die zehn größten Einzelpositionen des Mobius-Fonds ab.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Wechselnd.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Mobius Emerging Markets Fund dem MSCI Emerging Markets EUR STRD als Benchmark gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem globalen Index für Schwellenländeraktien zeigt einen wechselnden Grad der Übereinstimmung. Mit 0,85 ist die Korrelation über drei Jahre stark ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,61 deutlich geringer aus. Die Kursentwicklung von Fonds und Benchmark geht kurzfristig vermehrt auseinander, wie der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,73, über ein Jahr nimmt R² einen Wert von 0,38 an. Damit haben sich mittelfristig 27 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 62 Prozent. Hier zeigt sich die hochgradige Unabhängigkeit der Länder- und Sektorengewichtung, von FondsManager Hardenberg, der ohne Rücksicht auf die Benchmark unterbewertete Titel mit steigerungsfähigem ESG-Potenzial auswählt. Mit welcher Volatilitätsstruktur hat der Fonds aufzuwarten?
FondsRisiko. Beta. Attraktiv.
Der Mobius Emerging Markets Fund verzeichnet über den letzten Dreijahreszeitraum mit 23,61 Prozent die etwas höhere Schwankungsbreite als der Referenzindex, der es auf eine Volatilität von 21,78 Prozent bringt. Über ein Jahr weist der aktiv gemanagte Aktienfonds ebenfalls eine leicht erhöhte Schwankungsbreite gegenüber der passiven Benchmark auf: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 17,46 Prozent, während der MSCI Emerging Markets EUR STRD eine Volatilität von 15,11 Prozent an den Tag legt. Die moderate Schwankungserhöhung von rund zwei Prozentpunkten ist jedoch angesichts der schwerpunktmäßigen Investition in Small und Mid Cap-Titel gerechtfertigt.
Einen Pluspunkt für den Fonds aus dem Hause Mobius Capital Partners stellt das unter Marktniveau liegende Beta dar, das über drei Jahre einen Wert von 0,95 aufweist. Für ein Jahr liegt die Kennzahl bei 0,77 und ist gleichfalls geringer ausgeprägt als das marktneutrale Niveau von 1,00. Das Schwellenländerprodukt reagiert demnach kurz- wie mittelfristig nur unterdurchschnittlich auf die Wertschwankungen des breiten Marktes. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre bekräftigt das positive Szenario aus FondsPerspektive: Die Risikokennzahl befindet sich in 15 der letzten 26 betrachteten Einzelzeiträume unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nimmt dabei einen Wert von zutiefst 0,48 an. Die attraktiven Beta-Werte beweisen: Marktstratege Hardenberg hat das FondsRisiko gut im Griff, das Risikoprofil seines Portfolios überzeugt. Welche Renditeergebnisse kann der FondsManager mit seinen ausgewählten Schwellenländertiteln erzielen?
FondsRendite. Alpha. Positiv.
Per 17. Januar 2022 hat der Mobius Emerging Markets Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +41,15 Prozent in Euro generiert, was einer attraktiven Rendite von +12,16 Prozent p.a. entspricht. Die Gegenüberstellung mit dem MSCI Emerging Markets als Vergleichsindex zeigt die Qualität dieser Managementleistung: Die SJB-Benchmark verzeichnet im selben Zeitraum eine Performance von +24,07 Prozent auf Eurobasis bzw. ein Ergebnis von +7,45 Prozent p.a. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung tritt die Qualität des Mobius-Fonds noch deutlicher hervor: Mit einer Jahresrendite von +23,68 Prozent in Euro liegt die Performance des aktiv gemanagten FondsProduktes mehr als 25 Prozentpunkte oberhalb der des passiven MSCI-Referenzindex für die globalen Schwellenländer, der mit einem Wert von -2,05 Prozent sogar in die roten Zahlen rutscht. Wie manifestiert sich die durchgängige Mehrrendite in den Alpha-Werten des Emerging-Markets-Fonds?
Das Alpha des Mobius-Produktes liegt über drei Jahre bei 0,44 und damit klar im grünen Bereich. Auf Jahressicht legt die Kennzahl auf 1,97 zu und verdeutlicht so den hohen Renditevorsprung des Schwellenländerfonds. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre zeigt sich, dass der Mobius Emerging Markets Fund in der großen Mehrheit erfolgreicher als die Benchmark agierte. In 17 der untersuchten 26 Perioden gab es ein positives Alpha bis 2,55 in der Spitze zu verzeichnen, lediglich in neun der betrachteten Einjahreszeiträume wies der Fonds einen meist nur leicht negativen Alpha-Wert auf. Das attraktive Rendite-Risiko-Profil des Mobius-Fonds wird abschließend durch die positive Information Ratio von 0,39 über den letzten Dreijahreszeitraum bestätigt. Die sich für ein Jahr auf 1,97 kräftig erhöhende IR demonstriert, dass eingegangene Risiken und die erzielte Performance in einem guten Verhältnis zueinander stehen.
SJB Fazit. Mobius Emerging Markets Fund.
Die bislang in den Aktienmärkten der Schwellenländer unterrepräsentierten ESG-Faktoren sorgen für ganz erhebliche Wachstumschancen in kleinen und mittleren Unternehmen, die gerade jetzt mit der Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien beginnen. Dieses Potenzial nutzt der von Mobius Capital Partners initiierte Emerging Markets Fund: In Schwellenländern wie China, Indien und Taiwan erwirbt FondsManager Carlos Hardenberg die aussichtsreichsten Aktien unterbewerteter Unternehmen, um im Zuge der Engagement-Strategie neuen Wert durch die Implementierung von ESG-Standards zu schaffen. Das konzentrierte Portfolio überzeugt durch die hohe Mehrrendite zum Emerging-Markets-Vergleichsindex.