
SJB | Korschenbroich, 16.05.2025.
Im Zuge der im April gestarteten Marktturbulenzen rund um die Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump sind auch Rohstoffaktien unter Abgabedruck geraten. So verzeichnet der von der schweizerischen FondsGesellschaft SIA aufgelegte Long Term Investment Fund – Natural Resources seit Jahresbeginn Kurseinbußen von rund sieben Prozent. Doch der langfristig sehr positive Marktausblick für Rohstofftitel ist von dieser Entwicklung nicht betroffen, wie SIA-FondsManager und Rohstoffexperte Urs Marti klarstellt.
Es gebe keinen Grund, verunsichert zu sein, vielmehr seien Preiskorrekturen wie in der aktuellen Marktphase ausgezeichnete Gelegenheiten, günstig in ein auf lange Sicht enorm positives Umfeld für den Rohstoffsektor zu investieren. Bei aktuellen Kursen um 152 EUR pro Anteil werde der innere Wert des Fonds vom hauseigenen Research auf 250 EUR veranschlagt, womit sich ein Aufwärtspotenzial von über 60 Prozent in den nächsten zwei bis drei Jahren ergebe. In seinen Prognosen geht Marti davon aus, dass ein neuer Expansionszyklus im Rohstoffbereich begonnen hat, bei dem wir uns aktuell in der Mitte des Zyklus befinden. Gerade in den nächsten zwei bis drei Jahren dürfte die Knappheit vieler Rohstoffe, die für die Energiewende benötigt werden, in einem viel stärkeren Maß deutlich werden und dann auch auf die Preise durchschlagen. Als prominenteste Beispiele nennt der Schweizer Öl und Gas sowie Kupfer, wobei Unternehmen aus beiden Sektoren aktuell die Schwerpunkte des Fonds ausmachen. Mit dieser Positionierung bewegt sich der LTIF – Natural Resources bei Bloomberg in der Spitzengruppe der auf den Rohstoffsektor spezialisierten Fonds und gehört über drei und fünf Jahre jeweils zu den besten 20 Prozent seiner Kategorie.
Der Long Term Investment Fund (SIA) – Natural Resources EUR (WKN A0ML6C, ISIN LU0244072335) wurde am 10. Februar 2006 aufgelegt und besitzt aktuell ein FondsVolumen von 76,9 Millionen Euro. Als Vergleichsindex wird der S&P Global Natural Resources EUR Net Return verwendet, FondsWährung ist der Euro. FondsManager Urs Marti praktiziert einen langfristig ausgerichteten Investmentansatz, indem er eine „Buy and Hold“-Strategie auf das relativ begrenzte, aber trotzdem stark diversifizierte Gebiet der Rohstoffaktien anwendet. Die Auswahl der Einzeltitel berücksichtigt Öl- und Gasproduzenten genau wie Bergbauunternehmen, Nahrungsmittelhersteller wie Lachsfarmen bilden einen weiteren Schwerpunkt. Ein überdurchschnittliches Potenzial für zukünftige Gewinnsteigerungen muss stets vorhanden sein, um in das vergleichsweise konzentrierte FondsPortfolio von derzeit 39 Titeln Aufnahme zu finden. Wie sieht die Anlagestrategie von FondsManager Marti im Detail aus?
FondsStrategie. Wachstumspotenzial. Langfristig.
Der Long Term Investment Fund (SIA) – Natural Resources verfolgt die Zielsetzung, durch Anlagen in Aktien von Rohstoffunternehmen weltweit mit guten Fundamentaldaten und einem hohen Ertragspotenzial langfristiges Kapitalwachstum zu erwirtschaften. Dazu investiert FondsManager Urs Marti in Titel von globalen Unternehmen, deren Hauptgeschäftsfelder die Gewinnung, Extraktion, Veredelung und Vermarktung natürlicher Ressourcen sind, wie beispielsweise der Energie- und Bergbausektor sowie die Agrar- und Ernährungswirtschaft. Die Auswahl der Anlagen aus dem weltweiten Rohstoffsektor unterliegt keinerlei Einschränkungen im Hinblick auf Regionen oder Währungen: Neben Aktien aus den Industrieländern können auch Titel aus den Emerging Markets ins Portfolio aufgenommen werden. Als Grundregel beim Portfolioaufbau dient Rohstoffexperte Marti die Vorgabe, mit jeweils rund einem Drittel des FondsVolumens in den Sektoren Energie, Minen und Nahrungsmittel investiert zu sein. Entscheidend für die Einzeltitelauswahl ist jedoch das langfristige Wachstumspotenzial der Unternehmen. Bei der Portfoliokonstruktion legt der Marktstratege besonderen Fokus auf mittlere und kleine Firmen, die ihre Investitionsphase abschließen und bald die Früchte in Form des Produktionswachstums ernten. Weitere Schlüsselkriterien sind für Marti solide Cashflows, steigende Dividenden sowie eine niedrige Verschuldungsquote. Wie ist sein Portfolio im Einzelnen zusammengesetzt?
FondsPortfolio. Norwegen. Favorisiert.
In der Länderallokation des Long Term Investment Fund (SIA) – Natural Resources liegt Norwegen mit einem Portfolioanteil von 22,7 Prozent auf dem ersten Platz. Vergleichsweise stark ist der Fonds auch in Kanada engagiert: 14,3 Prozent des FondsVermögens sind hier investiert. In den USA verfügt FondsManager Urs Marti über Wertpapiere in Höhe von 13,7 Prozent des FondsVolumens, Australien ist im Portfolio mit 8,2 Prozent gewichtet. Im Mittelfeld der geographischen Allokation befinden sich Zimbabwe (5,9 Prozent) sowie Zypern mit 4,8 Prozent. Eine kleinere Position in Frankreich (4,1 Prozent) rundet die geographische Zusammensetzung des Fonds ab. Rohstoffaktien aus diversen Ländern in Höhe von 26,3 Prozent komplettieren das Portfolio des SIA-Produktes.
Die Sektorengewichtung von FondsManager Marti legt den Schwerpunkt auf Grundstoff-Produzenten wie Bergbau- und Minenunternehmen. Diese decken 36,7 Prozent der FondsBestände ab. Überdurchschnittlich investiert ist der schweizerische Rohstoffstratege auch in Energie-Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor (33,5 Prozent). Die Branche nicht-zyklischer Konsumgüter bringt es im FondsPortfolio auf 21,7 Prozent, Industriewerte runden mit 8,1 Prozent die Sektorenallokation ab. Besonders überzeugt ist Marti von der kanadischen Bergbaugesellschaft First Quantum Minerals, die mit einer Gewichtung von 6,3 Prozent die Liste der Top-Positionen anführt. Mit Atalaya Mining Copper sowie Teck Resources befinden sich weitere Minengesellschaften unter den Top 10. Öl- und Gasproduzenten werden unter den größten Einzelpositionen des Fonds durch die beiden US-Unternehmen Occidental Petroleum Corp. sowie EOG Resources (ehemals Enron Oil & Gas) repräsentiert. Weitere Schwerpunkte im FondsPortfolio bilden norwegische Lachsproduzenten (Leroy Seafood, Grieg Seafood).
FondsVergleichsindex. Korrelation. Deutlich.
Für unsere unabhängige SJB FondsAnalyse haben wir den Long Term Investment Fund (SIA) – Natural Resources dem S&P Global Natural Resources EUR als Vergleichsindex gegenübergestellt. Das Ergebnis der Korrelationsanalyse mit dem weltweit gestreuten Aktienindex für Rohstofftitel zeigt einen hohen Gleichlauf der Kursbewegungen. Über drei Jahre ist die Korrelation mit 0,93 deutlich ausgeprägt, für ein Jahr fällt sie mit 0,95 noch stärker aus. Die Kursentwicklung von SIA-Fonds und SJB-Referenzindex vollzieht sich weitgehend parallel, wie auch die Kennzahl R² demonstriert. Diese liegt für drei Jahre bei 0,86, über ein Jahr erreicht sie einen Wert von 0,91. Somit haben sich mittelfristig 14 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es neun Prozent. Der Tracking Error des weltweit engagierten Rohstoffaktienfonds liegt über drei Jahre bei 8,27 Prozent, womit Rohstoffstratege Marti ein nicht zu stark erhöhtes Risiko im Vergleich zur Benchmark eingeht. Mit welchen Kursschwankungen hat das FondsProdukt aufzuwarten?
FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.
Der Long Term Investment Fund (SIA) – Natural Resources weist über drei Jahre eine Volatilität von 19,54 Prozent auf, die sich rund zwei Prozentpunkte oberhalb der 17,17 Prozent befindet, die der S&P Global Natural Resources EUR als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Über ein Jahr wartet der aktiv gemanagte Aktienfonds hingegen mit der niedrigeren Schwankungsneigung als die passive Benchmark auf: Hier beträgt die „Vola“ des SIA-Fonds 9,43 Prozent, während das Kursbarometer für weltweite Rohstoffaktien mit durchschnittlichen Schwankungen von 12,09 Prozent daherkommt. Kurzfristig eine geringere, mittelfristig die höhere Schwankungsfreude als der S&P-Referenzindex – damit ist das Risikoprofil des FondsProduktes nicht wesentlich verschieden von dem des Gesamtmarktes. Was kann die Beta-Analyse zur FondsKlassifikation beitragen?
Über drei Jahre verzeichnet der Schweizer Rohstoffaktienfonds ein hauchdünn über Marktniveau befindliches Beta von 1,01. Für ein Jahr geht die Risikokennziffer auf 0,66 zurück und liegt damit merklich unterhalb des Marktrisikofixwertes von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre zeigt, dass beim SIA-Fonds die Zeiträume mit einer unterdurchschnittlichen Volatilität in der Mehrheit sind: Das Beta präsentiert sich in 23 der untersuchten 36 Einzelzeiträume geringer als der marktneutrale Wert von 1,00 und erreicht einen Wert von zutiefst 0,66. Dem stehen 13 Zeitintervalle gegenüber, in denen die Risikokennziffer überdurchschnittlich ausgeprägt ist und einen Wert von 1,13 in der Spitze markiert. Die Quintessenz der Beta-Analyse: Aufgrund der mehrheitlich geringeren Schwankungssensitivität stellt sich die Risikostruktur des SIA-Fonds günstiger als die des Vergleichsindex dar. Welche Renditen vermag FondsManager Urs Marti auf dieser Basis zu generieren?
FondsRendite. Alpha. Erzielt.
Über drei Jahre wartet der Long Term Investment Fund (SIA) – Natural Resources mit einer Wertentwicklung von +11,23 Prozent auf Eurobasis auf (Stichtag 12.05.2025). Eine attraktive Performance für den Rohstofffonds, wie die Gegenüberstellung zum S&P Global Natural Resources zeigt: Der Vergleichsindex verzeichnet im selben Zeitraum ein negatives Ergebnis von -2,63 Prozent in Euro. Die Zahlen entsprechen einer Rendite p.a. von +3,61 Prozent beim Fonds gegenüber einer Jahresrendite von -0,88 Prozent bei der Benchmark. Im kurzfristigen Zeithorizont müssen sowohl Fonds wie auch Referenzindex der angespannten Lage an den Rohstoffmärkten Tribut zollen: Während der LTIF-Fonds eine Wertentwicklung von -15,85 Prozent generiert, liegt der S&P-Referenzindex mit seiner Performance von -10,44 Prozent für ein Jahr ebenfalls im roten Bereich. Da die mittelfristig erzielte Mehrrendite höher zu bewerten ist, ist der aktiv gemanagte SIA-Fonds Gesamtsieger im Renditevergleich mit der passiven Benchmark. Wie wirkt sich dies auf die Alpha-Werte des FondsProduktes aus?
Über den letzten Dreijahreszeitraum besitzt der Long Term Investment Fund (SIA) – Natural Resources ein positives Alpha von 3,65. Auf Jahressicht rutscht die Renditekennzahl hingegen ins Minus und verzeichnet einen Wert von -14,68. Im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre wird deutlich, dass der SIA-Fonds in großer Mehrzahl positive Alpha-Werte im Vergleich zum weltweiten Aktienmarkt für Rohstofftitel aufzuweisen hat: In 26 der 36 analysierten Einjahresperioden bewegt sich die Renditekennzahl im grünen Bereich und legt bis 17,70 in der Spitze zu. Dem stehen zehn Einzelzeiträume gegenüber, in denen das Alpha einen negativen Wert von -14,68 im Tief annimmt. Für über zwei Drittel der Analyseperioden ist somit eine Outperformance des Rohstofffonds von Urs Marti gegenüber der S&P-Benchmark festzustellen, womit die Qualität der Sektoren- und Titelauswahl von FondsManager Marti offensichtlich wird. Auch wenn die Sharpe Ratio über drei Jahre mit -0,06 knapp im negativen Bereich rangiert, ist doch ein überzeugendes Chance-Risiko-Verhältnis des SIA-Fonds gegeben, der bei einer fortgesetzten Erholung der von ihm favorisierten Energie- und Bergbautitel seine langfristige Aufwärtsbewegung fortsetzen dürfte.
SJB Fazit. Long Term Investment Fund (SIA) – Natural Resources.
Laut SIA-FondsManager Urs Marti befinden wir uns derzeit in der Mitte eines Rohstoff-Superzyklus, der uns eine lange Phase steigender Rohstoffpreise bescheren wird. Die Gründe dafür: Die Schwierigkeit, neue Angebote im Öl- und Gassektor zu entwickeln trifft auf die durch die Energiewende angetriebene starke Nachfrage nach Kupfer, Lithium, Kobalt oder Nickel. Der Long Term Investment Fund (SIA) – Natural Resources ist mit seiner Portfoliostruktur genau darauf ausgerichtet, von dieser Entwicklung zu profitieren: Günstig bewertete Öl- und Gasförderer sowie Minenunternehmen prägen das Portfolio, das durch den Nahrungsmittelsektor diversifiziert wird.