Value-Investoren hatten in den letzten Jahren keine leichte Zeit. Angesichts der nunmehr neun Jahre andauernden breiten Aufwärtsbewegung an den internationalen Aktienmärkten, der Überbewertung von Growth-Titeln und der fortgesetzten Euphorie um Technologieaktien konnten ihre Anlageergebnisse nicht immer mit denen der Konkurrenz mithalten.
Doch gerade in einer Börsenphase, wo sich die ersten Risse und Ermüdungserscheinungen in einer vorwiegend liquiditätsgetriebenen Rally bemerkbar machen, ist eine nach Value-Prinzipien vorgehende Titelselektion aktueller denn je. Das ambitionierte Bewertungsniveau vieler Standardtitel hat dazu geführt, dass langfristig orientierte Investoren ihre Anlageobjekte außerhalb des Mainstreams suchen müssen, wenn sie auf Dauer Erfolg haben und attraktive Renditen erreichen wollen. Diese Einschätzung teilt auch ECP-FondsManager Léon Kirch, der mit seinen über 15 Jahren Anlageerfahrung vom Value-orientierten Anlagestil fasziniert ist. Marktstratege Kirch ist vielen Investoren noch als Portfoliomanager des erfolgreichen Nordea European Value Fund bekannt und hat 2014 mit European Capital Partners seine eigene FondsBoutique in Luxemburg gegründet. Dort kann er mit dem ECP Flagship – European Value seinen unternehmerisch ausgerichteten Ansatz des Value Investing in Reinform umsetzen und die besondere Fähigkeit, unterbewertete Titel mit hohem Aufwärtspotenzial fürs Portfolio ausfindig zu machen, erneut unter Beweis stellen. Der Value-Experte versucht bei der Aktienauswahl wie ein Unternehmer zu agieren und hat es sich zum Ziel gesetzt, Aktien mit einem 40-prozentigen Abschlag auf ihren zuvor ermittelten inneren Wert zu erwerben. So stellt er ein Portfolio aus attraktiv bewerteten Titeln mit großem Kurspotenzial zusammen, das ganz den Prinzipien des Value Investing folgt.
Der ECP Flagship – European Value A EUR (WKN A14YQK, ISIN LU1169207518), wurde am 08. August 2015 aufgelegt und feierte jüngst seinen dritten Geburtstag. FondsManager Léon Kirch, der den europäischen Aktienfonds mit seinem wertorientierten Investmentansatz verwaltet, nutzt als Benchmark den MSCI Europe NETR Index. FondsWährung ist der Euro, in dem nach Bottom-up-Prinzipien zusammengestellten, sehr konzentrierten Aktienportfolio befinden sich im Schnitt 30 bis 40 Einzeltitel. Der Blick auf die vergangenen Performanceergebnisse zeigt, wie gut die Anlagestrategie von Value-Experte Kirch aufgegangen ist: Seit FondsAuflage wurde eine Wertentwicklung von +22,82 Prozent auf Eurobasis erreicht, im Handelsjahr 2017 generierte der ECP-Fonds eine Rendite von +10,38 Prozent. Was sind die Kernpunkte der so erfolgreichen Investmentstrategie?
FondsStrategie. Unterbewertung. Gesucht.
Der ECP Flagship – European Value hat sich die doppelte Zielsetzung Kapitalerhalt und adäquate Rendite für seine Investoren auf die Fahnen geschrieben. Hierzu investiert FondsManager Léon Kirch das FondsVermögen nach dem „Value Investment“-Anlageansatz und legt schwerpunktmäßig in Stammaktien und eigenkapitalbezogene Wertpapiere von Unternehmen aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) an. Die von ihm verfolgte Anlagestrategie strebt die Identifikation ertragsstarker Unternehmen ohne Berücksichtigung von geographischen Zonen, Branchen- oder Marktkapitalisierungsfaktoren an. Im Rahmen einer aktiven Portfolioverwaltung strebt der Aktienexperte danach, Anlagen in als unterbewertet eingestufte Unternehmen zu tätigen, um die Wertpapiere zu einem höheren Preis zu verkaufen, sobald der Markt seinen Fehler korrigiert. Kirchs Investment-Horizont ist langfristig und liegt bei vier bis fünf Jahren – dies ist der Zeitraum, den der Markt normalerweise benötigt, um die Ertragskraft eines unterbewerteten Unternehmens zu erkennen, und in dem sich die Bewertungslücke zwischen dem Aktienkurs und dem geschätzten inhärenten Wert schließt. Kirch führt aus: „Bei ECP investieren wir in Unternehmen, die mit einem signifikanten Preisabschlag oder einer Sicherheitsmarge zu dem Preis gehandelt werden, den diese Unternehmen unserer Einschätzung nach wert sind. Wir beurteilen die Unternehmen freiwillig langfristig und analysieren dabei ihre Ertragskraft sowie ihre Fähigkeit, den frei verfügbaren Cashflow unter normalisierten Bedingungen zu generieren.“ Da das Portfolio des ECP-Fonds explizit nicht mit Blick auf die nächsten Quartalsergebnisse oder kurzfristige Erwartungen optimiert werde, sei Geduld zwingend erforderlich für die erfolgreiche Umsetzung dieser Strategie, betont der Value-Stratege. Wie ist das FondsPortfolio im Einzelnen strukturiert?
FondsPortfolio. Großbritannien. Favorisiert.
In der Länderallokation des ECP Flagship – European Value liegt Großbritannien mit 28,79 Prozent Anteil am FondsVermögen auf Platz eins. Deutlich dahinter ist Dänemark platziert, wo 15,04 Prozent der FondsBestände investiert sind. Auf dem dritten Platz der Länderaufteilung befindet sich Deutschland mit 11,18 Prozent des FondsVolumens. Value-Aktien aus Spanien besitzen einen Portfolioanteil von 10,19 Prozent, Unternehmen aus Frankreich sind mit 7,02 Prozent gewichtet. FondsBestände in Schweden (6,91 Prozent) und der Schweiz (5,29 Prozent) ergänzen das Länderportfolio des ECP-Produktes. Als weitere Beimischungen sind Unternehmen aus den USA (4,05 Prozent) sowie Norwegen (3,54 Prozent) vertreten. Wertpapiere aus Belgien (2,71 Prozent) runden das FondsVermögen ab.
Bei der Branchenallokation des europäischen Value-Fonds liegen Industrietitel mit einem Anteil von 25,19 Prozent am FondsVermögen auf dem ersten Platz. Den zweiten Platz in der Branchenstruktur nimmt der Sektor der Nicht-Basiskonsumgüter mit 17,28 Prozent ein, knapp gefolgt von Titeln aus dem Gesundheitswesen (15,95 Prozent). Im Mittelfeld der Sektorenaufteilung befinden sich das Finanzwesen (10,32 Prozent) sowie der Energiesektor (10,15 Prozent). Basiskonsumgüter repräsentieren 9,79 Prozent in der Portfoliogewichtung des Fonds, der IT-Bereich deckt 5,49 Prozent des FondsVolumens ab. Kleinere Positionen bei Rohstoffunternehmen (3,54 Prozent) komplettieren die Portfoliostruktur. Per Ende August 2018 liegt der Cashbestand des ECP-Fonds bei 2,28 Prozent. Mit Blick auf die Einzelunternehmen berichtet FondsManager Kirch davon, dass die im Portfolio enthaltenen Werte des spanischen Pharma-Unternehmens Almirall sowie des schwedischen Autozulieferers Autoliv zuletzt kräftige Kurszuwächse verzeichneten und die FondsPerformance positiv beeinflussten. Negativ wirkten sich hingegen die Entwicklungen rund um Pandora aus: Nach einer erneuten Vorlage schwacher Ergebnisse wurde die Aktie des dänischen Schmuckanbieters verkauft, bei dem das Management inzwischen einen Großteil seiner Glaubwürdigkeit eingebüßt hat.
FondsVergleichsindex. Korrelation. Hoch.
In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse haben wir den ECP Flagship – European Value dem MSCI Europe EUR NETR als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation ist deutlich ausgeprägt: Mit 0,91 befindet sie sich über drei Jahre auf einem hohen Niveau, für zwölf Monate fällt die Korrelationskennziffer mit 0,82 kaum geringer aus. Der starke Gleichlauf der Kursbewegungen von Fonds und SJB-Vergleichsindex wird auch durch die Kennzahl R² bestätigt. Diese liegt für drei Jahre bei 0,82, über ein Jahr nimmt sie einen Wert von 0,68 an. Damit haben sich mittelfristig 18 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 32 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Kirch mit seiner Value-Strategie zuletzt stärker vom Vergleichsindex abgewichen ist und seinen Spielraum für die aktive Einzeltitelauswahl genutzt hat. Der Tracking Error des ECP-Fonds liegt über drei Jahre bei moderaten 4,85 Prozent, womit sich das aktiv eingegangene Risiko innerhalb des Portfolios als gering darstellt. Mit welchen Volatilitätszahlen hat das FondsProdukt von European Capital Partners aufzuwarten?
FondsRisiko. Beta. Erhöht.
Der ECP Flagship – European Value weist über drei Jahre eine Volatilität von 13,41 Prozent auf, die leicht oberhalb der 12,35 Prozent liegt, die der MSCI Europe EUR NETR als Vergleichsindex zu verzeichnen hat. Über ein Jahr ist die Schwankungsneigung des aktiv gemanagten Aktienfonds im Vergleich zum passiven Referenzindex ebenfalls stärker ausgeprägt: Hier beträgt die „Vola“ des Fonds 12,23 Prozent, während die Benchmark eine mittlere Schwankungsbreite von 10,18 Prozent an den Tag legt. In beiden Zeithorizonten fällt die Schwankungsintensität des ECP-Fonds demnach etwas höher aus – der Volatilitätsvorsprung von ein bis zwei Prozentpunkten zum breiten europäischen Aktienmarkt bleibt aber moderat und stellt keinen echten Nachteil mit Blick auf die Risikostruktur dar. Wie schlägt sich dies in den Beta-Werten nieder?
Im letzten Dreijahreszeitraum generierte der Value-Fonds ein Beta von 1,01, womit sich die mittleren Wertschwankungen nur hauchdünn oberhalb des Marktniveaus befinden. Für ein Jahr legt der Beta-Wert zu und nimmt einen Wert von 1,08 an – jetzt sind die Kursbewegungen des FondsProduktes merklich höher als der Marktrisikofixwert von 1,00. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über drei Jahre macht deutlich, dass die ECP-Strategie sehr wohl eine geringere Schwankungsanfälligkeit als der Gesamtmarkt aufweisen kann: Die Risikokennziffer befindet sich in 13 der letzten 33 betrachteten Einzelzeiträume unter Marktniveau und erreicht dabei einen Wert von zutiefst 0,77. Dem steht die Mehrheit von 23 Einjahresperioden gegenüber, in denen das Beta mit 1,26 in der Spitze stärker ausgeprägt war. Insgesamt ist das Risikoprofil des Fonds als etwas ungünstiger im Vergleich zum MSCI-Referenzindex einzuschätzen, obwohl Marktstratege Kirch die Volatilität des Aktienportfolios gut unter Kontrolle hat. Welche Renditen kann der ECP-Fonds auf dieser Basis erzielen?
FondsRendite. Alpha. Ausgeglichen.
Per 07. September 2018 hat der ECP Flagship – European Value über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +11,74 Prozent in Euro zu verzeichnen. Eine robuste Wertentwicklung für den wertorientierten Europafonds, die einer Rendite von +3,77 Prozent p.a. entspricht. Noch etwas besser fällt die Performance des MSCI Europe EUR NETR als Vergleichsindex aus: Er legte im selben Zeitraum um +14,54 Prozent auf Eurobasis zu, was einem jährlichen Ergebnis von +4,62 Prozent gleichkommt. Beim Wechsel auf die Jahresbetrachtung gerät der ECP-Fonds starker ins Hintertreffen: Während der aktiv gemanagte Fonds von Léon Kirch ein Ergebnis von -5,64 Prozent in Euro verzeichnet, hält sich die passive Benchmark mit +2,30 Prozent noch im positiven Bereich. Liegen Fonds und MSCI-Benchmark mittelfristig recht nah beieinander, so fällt die kurzfristige Performanceentwicklung des ECP-Produktes mit einer Minderrendite von über sieben Prozentpunkten enttäuschend aus. Welche Auswirkungen hat dies für die Alpha-Analyse?
Der Value-Fonds von ECP verzeichnet im jüngsten Dreijahreszeitraum ein knapp negatives Alpha von -0,06. Auf Jahressicht rutscht die Kennzahl mit -0,67 hingegen deutlicher ins Minus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre hellt das Szenario für den European Value Fund merklich auf. Jetzt zeigt sich, dass FondsManager Kirch in der Mehrheit der Fälle sogar ein Renditeplus gegenüber der Benchmark erwirtschaften konnte: In 17 der letzten 33 Einzelperioden gab es ein positives Alpha bis 0,44 in der Spitze zu verzeichnen. Dem stehen 16 Zeitintervalle gegenüber, in denen ein negativer Alpha-Wert von zutiefst -0,75 generiert wurde. Damit bringt der Renditewettbewerb ein insgesamt ausgeglichenes Ergebnis mit leichten Vorteilen für den ECP-Fonds. Die Fähigkeit zur Outperformance gegenüber dem breiten europäischen Aktienmarkt, die die Strategie von FondsManager Kirch generell kennzeichnet, konnte zuletzt aber immer weniger umgesetzt werden: Dies belegt abschließend die Information Ratio von -0,17 über die letzten drei Jahre.
SJB Fazit. ECP Flagship – European Value.
Angesichts fundamental deutlich überbewerteter Märkte dürfte im Umfeld der sich schon jetzt abzeichnenden Korrekturbewegung ein an Value-Kriterien orientierter Investmentansatz wieder an Bedeutung gewinnen. ECP-FondsManager Léon Kirch verfolgt in seinem European Value Fund konsequent den Anlagestil des „Entrepreneurial Value Investing“: Bei der Aktienauswahl versucht der Marktexperte, wie ein Unternehmer zu handeln und alle Titel mit einem möglichst hohen Abschlag auf den „inneren Wert“ zu erwerben. Investoren mit langfristigem Anlagehorizont, die eine streng nach Value-Prinzipien zusammengestellte Auswahl europäischer Aktien suchen, finden hier eine attraktive Depotbeimischung!
ECP. Hintergründig.
European Capital Partners ist eine in Luxemburg ansässige Vermögensverwaltungsboutique, welche bei der Verwaltung Ihrer Mandate gezielt einen unternehmerischen Fokus innerhalb einer „Value“-orientierten Investmentphilosophie setzt. Das Unternehmen wurde im Jahr 2010 von den beiden Unternehmern Patrick Hansen und Knut Reinertz gegründet. Im Jahr 2014 wurde die Partnerschaft mit dem Beitritt des Value-Investors Léon Kirch strategisch erweitert und neben der Vermögensverwaltung nun auch aktiv verwaltete Aktienportfolios angeboten. Fonds in Deutschland: 4. Geschäftsführer (CIO): Léon Kirch. Stand: 31.08.2018.