FondsAnalyse: SJB FondsEcho. DNB Technology (WKN A0MWAN, ISIN LU0302296495) SRRI-Risikoklasse: 6

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB FondsEcho SJB | Korschenbroich, 14.03.2022.

In einem Marktumfeld, das von der Erwartung baldiger Zinsanhebungen sowie der Diskussion über das zu hohe Bewertungsniveau vieler Technologieaktien geprägt ist, hat es ein global operierender Technologiefonds naturgemäß schwer. In der Konsequenz musste auch der DNB Technology der Kurskorrektur seit Jahresbeginn Tribut zollen, die durch die Eskalation des Ukraine-Konflikts nochmals beschleunigt wurde. Doch mit einem per Ende Februar zu verzeichnenden Minus von lediglich 5,54 Prozent im bisherigen Jahresverlauf 2022 steht der von FondsManager Anders Tandberg-Johansen verwaltete DNB Technology Fund sehr gut da:

Sein Vergleichsindex, der MSCI World Communication Services & Information Technology, hat mit 11,25 Prozent mehr als doppelt so viel verloren, und auch in seiner Vergleichsgruppe internationaler Technologiefonds liegt das vom norwegischen Oslo aus gemanagte Investmentprodukt ganz vorn. Was sind die Gründe für dieses vergleichsweise gute Abschneiden in einem schwierigen Marktumfeld, welche Besonderheiten in der Portfolio-Positionierung hat der DNB Technology aufzuweisen? Dem auf die Sektoren Technologie, Medien und Telekommunikation fokussierten Tech-Fonds kommt aktuell zugute, dass er sich besonders stark im Bereich der Unternehmen für IT- und Telekommunikations-Infrastruktur engagiert hat, die auch zukünftig starke und stabile Gewinne ausweisen dürften. Marktstratege Tandberg-Johansen, der das DNB-Managementteam für globale Technologieaktien leitet und in seiner Arbeit durch die beiden Marktexperten Sverre Bergland und Erling Thune unterstützt wird, betont: „Unserer Meinung nach wurde in den letzten Jahren zu wenig in die IT- und Telekommunikationsinfrastruktur investiert, und wir glauben, dass dies die Grundlage für ein gutes Wachstum in der Zukunft bildet.“ Bereits jetzt werden 70 Prozent des über die globalen Netzwerke laufenden Daten-Traffics durch Streamingdienste, Gaming-Plattformen und Social Media verursacht, berichtet der norwegische Tech-Experte – eine Beanspruchung, für die die aktuellen Netze nicht konzeptioniert sind, und aus der ein stetig wachsender Nachholbedarf resultiert. Auch wegen dieser Notwendigkeit umfangreicher Investitionen in die Netz-Infrastruktur zeigten sich zuletzt die Kurse von Firmen wie Deutsche Telekom und Vodafone vergleichsweise stabil – zwei der größten europäischen Telekommunikationsunternehmen, die besser als erwartete Geschäftszahlen veröffentlichen konnten und unter den Top 10 des DNB Technology zu finden sind.

Der DNB Technology Fund A EUR (WKN A0MWAN, ISIN LU0302296495) wurde am 16. August 2007 aufgelegt und investiert weltweit in Unternehmen aus den Bereichen Kommunikationsdienste und Informationstechnologie. Das FondsVolumen liegt aktuell bei 926,58 Millionen Euro. Der Fonds, der es sich zum Ziel gesetzt hat, unterbewertete Firmen und die Gewinner von morgen in der Technologiebranche zu identifizieren, gehört zu den langfristig erfolgreichsten Technologiefonds. Ein Blick auf die aktuelle Wertentwicklung des FondsProdukts aus dem hohen Norden beweist dies: Mit einer Rendite von +15,65 Prozent p.a. in Euro über die gut 14 Jahre seit Auflage belegt der Fonds einen Spitzenplatz in seiner Peer Group und generierte eine jährliche Mehrrendite von 3,79 Prozentpunkten gegenüber seiner Benchmark, dem MSCI World Communication Services & Information Technology. Wie sieht die Investmentstrategie des norwegischen Technologiefonds im Detail aus?

FondsStrategie. Stockpicking. Praktiziert.

Der DNB Technology strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs ohne übermäßige Risiken an, wozu er in globale Aktien aus den Sektoren Technologie, Medien und Telekommunikation investiert. FondsManager Anders Tandberg-Johansen trifft seine Anlageentscheidungen unabhängig von der Benchmark und ist an keine Vorgaben bei der Länder- und Titelallokation gebunden. Seine Anlagestrategie basiert auf einem an Bottom-up-Prinzipien orientierten Stockpickingansatz und lässt sich von kurzfristigen Trends wenig beeindrucken. Die zentrale Rolle in der Portfoliokonstruktion kommt der Bewertung von Aktien auf Basis der Unternehmens- und Bilanzkennzahlen zu. Technologieexperte Tandberg-Johansen betont, dass seine Analyse auf den vier Säulen Geschäftsmodell und Wertschöpfung, relative Bewertung, Thema und Momentum beruht. So sucht sein Team stets nach langfristigen Trends im TMT-Universum (Telekommunikation, Medien und Technologie), um die für die veränderlichen Branchentrends am besten positionierten Titel zu finden. Der rapide Wandel in diesem Sektor erfordert eine gründliche Kenntnis von Branchenthemen und -trends, die ein wesentliches Element des Anlageprozesses und damit die Grundlage für die Titelauswahl bilden. Nach dem Screeningprozess wird das Wertschöpfungspotenzial der Unternehmen betrachtet. Die wichtigsten Parameter sind dabei die Erfolgsnachweise des Managements, die relative Positionierung innerhalb der Branche sowie die Eintrittsbarrieren, Produktnachfrage und die Lagerbestände. Bei der nachfolgenden Analyse des Bewertungsniveaus liegt der Fokus auf der Erfassung zukünftiger Preistrends durch eine möglichst frühzeitige Erkennung der Werthaltigkeit. Zuletzt beobachtet das DNB-Managementteam sorgfältig das kurzfristige Gewinnmomentum der Titel samt den dazugehörigen Markterwartungen. Wie ist das FondsPortfolio im Detail zusammengesetzt?

FondsPortfolio. US-Werte. Favorisiert.

Die Aktien im Portfolio des DNB Technology sind mehrheitlich in den USA beheimatet, wo 49,92 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Den zweiten Platz in der Länderallokation belegen Titel aus Deutschland mit 13,76 Prozent, in Frankreich sind 5,79 Prozent des FondsVolumens allokiert. Technologieaktien aus Schweden nehmen 5,49 Prozent des FondsVolumens ein, in Japan sind 4,07 Prozent des Portfolios angelegt. Ebenfalls 4,07 Prozent der Bestände werden von Unternehmen aus Großbritannien abgedeckt, Technologiefirmen aus Südkorea repräsentieren 3,41 Prozent des FondsVermögens. Diverse andere Länder in Höhe von 3,14 Prozent runden die geographische Allokation ab, per Ende Februar verfügt der norwegische Technologiefonds über eine Cashquote von 2,82 Prozent. Die aktuelle Sektorengewichtung des DNB-Fonds legt ihren Schwerpunkt auf Unternehmen der Informationstechnologie, die 55,64 Prozent der FonsBestände abbilden. Aktien von Kommunikationsdienstleistern sind mit 34,78 Prozent berücksichtigt, zyklische Konsumwerte nehmen 6,76 Prozent des FondsPortfolios ein.

Welche Einzeltitel sind die Favoriten von FondsManager Tandberg-Johansen? Größte Einzelposition des DNB Technology ist derzeit der US-Softwarekonzern Microsoft, der 8,88 Prozent des Portfolios ausmacht. Auch bei Alphabet und Meta (ehemals Facebook), den beiden Branchenriesen des US-Technologiesektors, ist der Norweger mit 5,65 bzw. 4,08 Prozent des FondsVermögens überdurchschnittlich stark engagiert. Weit vorne unter den Top 10 befinden sich zudem günstig bewertete Telekom-Unternehmen wie die Deutsche Telekom und die britische Vodafone Group – beides effiziente und erfolgreiche Netzbetreiber, die zuletzt mit attraktiven Erträgen überzeugten. Hohe positive Beiträge zur Wertentwicklung des Portfolios erzielte Marktstratege Tandberg-Johansen auch mit den Positionen beim schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson sowie den beiden US-Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard.

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

In unserer unabhängigen SJB FondsAnalyse wird der DNB Technology Fund dem Dow Jones World Technology Index als Benchmark gegenübergestellt. Die Korrelation zwischen dem Fonds und dem weltweit gestreuten Kursbarometer für den Technologiesektor ist ausgeprägt und liegt über drei Jahre bei 0,78, für ein Jahr geht sie auf 0,67 zurück. Damit verläuft die Kursentwicklung weitgehend parallel, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,60, über ein Jahr fällt R² mit 0,45 merklich niedriger aus. In der Konsequenz haben sich mittelfristig 40 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 55 Prozent. Hier zeigt sich, dass FondsManager Tandberg-Johansen zuletzt stärker von der Benchmark abgewichen ist und mit seiner Übergewichtung von Telekom- und Netzwerkaktien von seiner Möglichkeit zur individuellen Titelselektion Gebrauch machte. Der Tracking Error legt dementsprechend von 11,26 Prozent über drei Jahre auf 13,12 Prozent auf Jahressicht zu – das vom Tech-Fonds eingegangene aktive Risiko ist dennoch als moderat zu bezeichnen. Mit welchen Kursschwankungen wartet das DNB-Produkt auf?

FondsRisiko. Volatilität. Gedämpft.

Der DNB Technology legt über drei Jahre eine niedrigere Schwankungsneigung als sein Vergleichsindex an den Tag. Mit 15,23 Prozent liegt die „Vola“ des aktiv gemanagten Aktienfonds klar unterhalb der 19,09 Prozent, die der Dow Jones World Technology Index aufweist – ein erfreuliches Szenario aus FondsPerspektive. Auch kurzfristig vermag das aktiv gemanagte FondsProdukt mit den geringeren Schwankungen zu überzeugen: Über zwölf Monate beträgt die Volatilität des DNB-Fonds 13,74 Prozent, während die Benchmark mit 19,38 Prozent die weit höhere Volatilität verzeichnet. Die “Vola” des in dem recht schnelllebigen Technologiesektor agierenden DNB-Fonds befindet sich somit in beiden Zeithorizonten unter dem Schwankungsniveau der Benchmark, weshalb der DNB Technology über das eindeutig bessere Risikoprofil verfügt. Die geringere Schwankungsanfälligkeit ist ein positiver Effekt der Schwerpunktlegung von FondsManager Tandberg-Johansen auf die vergleichsweise stabilen Branchen Telekommunikation und Netzwerke – wie wirkt sich dies auf die Beta-Werte aus?

Der nordische Technologiefonds hat über drei Jahre ein deutlich unter Marktniveau liegendes Beta von 0,64 zu verzeichnen. Die Risikokennziffer, die die Wertschwankungen von Fonds und Index vergleicht, nimmt über ein Jahr einen nochmals attraktiveren Wert von 0,52 an. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre beweist, dass sich der DNB Technology durchweg weniger volatil als der globale Technologiesektor zeigte: In allen der 36 untersuchten Einzelzeiträume lag die Risikokennziffer unter dem Marktrisikofixwert von 1,00 und nahm dabei Werte bis zutiefst 0,38 an. Selbst in dem Intervall mit dem am stärksten ausgeprägten Beta von 0,86 fallen die Schwankungen immer noch um 14 Prozent geringer als beim Referenzindex aus. Damit verfügt der DNB-Fonds über die wesentlich günstigere Risikostruktur im Vergleich zur Dow Jones-Benchmark aus dem Technologiesektor. Welche Renditeergebnisse werden auf dieser Basis erzielt?

FondsRendite. Wertzuwachs. Generiert.

Per 07. März 2022 hat der DNB Technology Fund über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +55,24 Prozent in Euro zu verzeichnen. Eine attraktive Performance, die einer Rendite von +15,77 Prozent p.a. entspricht. Noch besser schneidet die SJB-Benchmark Dow Jones World Technology Index ab: Für drei Jahre kommt sie auf einen Wertzuwachs von +92,67 Prozent bzw. ein jährliches Plus von +24,41 Prozent auf Eurobasis. Beim Wechsel auf den kurzfristigen Zeithorizont muss sich der norwegische Technologiefonds erneut mit dem zweiten Platz im Renditewettbewerb begnügen: Hier generiert FondsManager Tandberg-Johansen mit seinem aktiv gemanagten Aktienportfolio eine Performance von +5,55 Prozent in Euro, während der weltweite Technologie-Index eine Wertentwicklung von +10,18 Prozent auf Eurobasis erzielt. Kurz- wie mittelfristig verzeichnet das DNB-FondsProdukt keine Mehrrendite zur Benchmark – eine Diagnose, die im Kontrast zur langfristig erzielten Outperformance gegenüber dem Vergleichsindex steht. Welche Erkenntnisse vermag die Alpha-Analyse beizusteuern?

Das vom DNB Technology erwirtschaftete Alpha liegt über drei Jahre bei 0,06 und befindet sich damit knapp im grünen Bereich. Auf Jahressicht bewegt sich die Kennzahl ebenfalls im Plus und weist einen Wert von 0,03 aus. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Alpha-Werte über drei Jahre bestätigt das positive Bild und beweist, dass der DNB-Technologiefonds unter Berücksichtigung seiner geringen Schwankungen ein vergleichsweise attraktives Performanceergebnis erzielt. In 24 von 36 analysierten Einzelzeiträumen lagen die Alpha-Werte im positiven Bereich und erreichten einen Wert von 2,06 in der Spitze. Lediglich in 12 Perioden fiel das Alpha negativ aus und schwächte sich bis zutiefst -1,49 ab. Die Quintessenz: Da FondsManager Tandberg-Johansen seine Renditen mit einer durchweg besseren Risikostruktur und niedrigeren Schwankungen als die Benchmark generiert, stellt sich das Rendite-Risiko-Profil als rundherum überzeugend dar. Die Information Ratio des DNB-Produktes bewegt sich dennoch mit -0,62 über drei Jahre im negativen Bereich.

Dr. Volker Zenk, FondsAnalyst SJB FondsSkyline 1989 e.K.

SJB Fazit. DNB Technology.

In dem aktuell schwierigen Marktumfeld für Technologiewerte hat sich die Entscheidung des DNB Technology, attraktiv bewertete Telekommunikationsunternehmen und Netzwerkausrüster im Portfolio überzugewichten, als goldrichtig erwiesen Im kurzfristigen Performance-Vergleich zur Peer Group steht der von Marktstratege Anders Tandberg-Johansen gemanagte globale Technologiefonds glänzend da. Auch langfristig dürfte sich die an Value-Prinzipien orientierte Bottom-up-Strategie bei der Titelselektion weiter auszahlen. Da die strukturellen Wachstumstreiber im Technologiesektor intakt bleiben, bestehen beste Voraussetzungen, die dauerhafte Mehrrendite zur Benchmark auch in Zukunft zu erreichen.

DNB Asset Management. Hintergründig.

Die DNB Asset Management ist am 11. November 2011 aus der Carlson Fund Management Company hervorgegangen. Sie gehört zu 100 Prozent der DNB Bank ASA und stellt einen integralen Bestandteil des DNB-Konzerns dar, der 1822 in Oslo gegründet wurde. DNB Asset Management gehört zu den führenden Vermögensverwaltern in der nordischen Region und verwaltet mehr als 60 Mrd. EUR in nordischen und globalen Anlageklassen. Fonds in Deutschland: 28. Verwaltetes Vermögen: 644 Mrd NOK (Q3 2019). Anzahl der Mitarbeiter weltweit: 220. Geschäftsführer: Hans Christian Gjovik. Stand: 31.12.2021.

Siehe auch

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