Die Aktienmärkte Lateinamerikas konnten sich im März gut behaupten, während die übrigen Emerging Markets ihre jüngsten Höchststände aufgeben mussten. Allerdings führten die Verluste in Brasilien dazu, dass die Region insgesamt negativ abschnitt. Brasilien litt unter der Tendenz seiner Zentralbank, die Zinsen zu senken. Hinzu kommen noch weitere Maßnahmen der Regierung, um die Konjunktur anzukurbeln. Dadurch steigt jedoch das Inflationspotenzial – entsprechend verlor der Real gegenüber dem USD 6%.
Nach einer starken Wertentwicklung in den beiden ersten Monaten des Jahres waren einige Bewertungen angespannt, aber es blieb noch genügend Substanz für diejenigen Anleger, die bereit waren, genauer hinzusehen. Der Rückschlag in Brasilien hob die Attraktivität Mexikos hervor. Dort wurden die Aktienkurse durch den Verbraucher signifikant gefördert. Einzelhandelsumsätze und Verbraucherkredite legten beide kräftig zu. Begünstigend wirkten auch die USA – dort überrascht die Konjunkturentwicklung erneut positiv. Diese Mischung
ergibt eine defensive Qualität in volatilen Märkten. Die bevorstehenden Wahlen dürften erneut einen Präsidenten ergeben, der der gleichen Partei wie die Kongressmehrheit angehört – so lassen sich Reformen leichter durchsetzen. Zwar sind die mexikanischen Aktien nicht mehr preiswert, aber die Attraktivität mexikanischer Unternehmen ist eindeutig und wir sind hier seit einiger Zeit übergewichtet. Bemerkenswert ist, dass unsere drei größten Übergewichtungen nur 0,3% des Index umfassen, was für die Chancen bei Small- und Midcaps spricht. Vor diesem Hintergrund kommt die starke Performance des mexikanischen Getränkekonzerns FEMSA und der Bank Banorte mit Kursgewinnen von 12% bzw. 8% nicht überraschend. Auch die schwache Performance der brasilianischen Unternehmen mit hohem Beta – OGX (Öl- und Gaskonzern) und PDG (Bauträger) – mit Verlusten von 17% bzw. 19% war wohl zu erwarten. Beide litten unter enttäuschenden Gewinn-Updates. OGX senkte die Prognose für die Produktion; PDG litt unter Kostensteigerungen. Wir beteiligten uns am mexikanischen REIT Fibra UNO, indem wir an einer Folgeemission partizipierten. Das Unternehmen brachte zusätzliche Gelder für eine Reihe von Übernahmen zu günstigen Preisen auf. Dadurch dürfte der Kapitalisierungssatz sinken und die Aktienkurse unterstützen. Zukäufe tätigten wir bei der mexikanischen Börse Bolsa Mexicana, nachdem ein Gespräch einige ehrgeizige Erwartungen auf höhere Volumina infolge der neuen Bestimmungen zum Derivatehandel erkennen ließ.