Das Investment: Themenfonds: Investieren ohne Kurzfrist-Hype

Regelmäßig veranstaltet UBS AM Webinare zu aktuellen Themen. Beim jüngsten virtuellen Get-together berichtete Uwe Röhrig, seit 15 Jahren als Aktienspezialist bei der UBS tätig, über die strategische Ausrichtung der Themenfonds UBS Long Term Themes Equity Fund und Digital Transformation Themes Fund.

Themenfonds haben in den vergangenen Jahren klassischen Sektorfonds den Rang abgelaufen, beobachtet Röhrig. Hinter Themenfonds steht jeweils eine spannende Geschichte, die für den speziellen Anlageschwerpunkt in nächster Zeit gute Chancen verspricht. Überdurchschnittlichen Renditen steht allerdings auch das Risiko gegenüber, dass die jeweilige Entwicklung eines Trends nicht den großen Erwartungen entspricht. „Es kommt immer auf den Mix der einzelnen Themen an, eine ausgewogene Balance ist unabdingbar für den langfristigen Erfolg“, betont Röhrig.

 

Mit UBS Long Term Themes auf ausgeprägte Megatrends setzen

Hinter der globalen konjunkturellen Entwicklung stehen gewichtige Megatrends: Nach UN-Angaben wächst die Weltbevölkerung bis 2030 auf 8,5 Milliarden Menschen, auf 9,7 Milliarden bis 2050 und auf 10,9 Milliarden im Jahr 2100. Immer mehr von ihnen wohnen in den weltweit stetig wachsenden Megacities, riesige Ballungszentren mit mehr als 10 Millionen Einwohnern.

Einen starken Einfluss auf das Wirtschaftsleben wird auch die Überalterung haben, vor allem in den entwickelten Ländern des Westens. Die Vorhersage-Modelle des Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME), gegründet von der Bill & Melinda Gates Foundation, erwarten etwa, dass Nigeria im Jahr 2100 hinter Indien auf Platz zwei der bevölkerungsreichsten Länder der Welt liegen wird. Bevölkerungsschwund sehen die IHME-Experten in 23 Ländern, darunter Japan, Thailand, Südkorea, Italien, Spanien, Portugal, aber auch China. Die Bevölkerung Italiens werde bis zum Jahr 2100 von 61 Millionen auf 30 Millionen zurückgehen, Spanien falle von 46 auf 23 Millionen, Portugal von 11 auf 5 Millionen und China gehe mit nur noch 732 Millionen (jetzt: 1,4 Milliarden) ins neue Jahrhundert.

Der UBS Long Term Themes Equity Fund adressiert seit seiner Auflage im Jahr 2016 diese Themen. Insgesamt 18 einzelne thematische Ausrichtungen kommen zum Einsatz, darunter Nahrungsmittel, Wasser, Energieeffizienz, Automatisierung, E-Mobilität, Recycling, Gesundheit, Onkologie sowie Altersvorsorge. Aus einem großen Spektrum von 1.200 Titeln hat das Fondsmanagement unter enger Einbindung des Chef-Investmentstrategen und des Research-Teams von UBS eine Auswahl getroffen: 74 Titel mit klarem thematischem Bezug, chancenreichen Bewertungen und gutem Nachhaltigkeitsprofil haben es in das Portfolio geschafft. „Die Kundennachfrage ist groß, 5 Milliarden Assets under Management verwaltet der Fonds“, erklärt Röhrig. „Aus den Megatrends ergeben sich handfeste Probleme oder Herausforderungen, wie man es nimmt. Für Unternehmen entstehen hier enorme Chancen für Lösungen und Produkte. Wir sehen überdurchschnittliche Wachstumschancen.“

Zugleich weist Röhrig darauf hin, dass nur nachhaltige Investmentthemen im LTT vertreten sind. „Uns interessiert Greentech“, führt der Aktienspezialist aus. „Nach der Pandemie kommt der Klimawandel wieder in die Schlagzeilen, mit den Themen Energieeffizienz, erneuerbare Energien und Smart Mobility. Der US-Regierungswechsel in dem Land mit bald 336 Millionen Einwohnern sorgt für gewaltige Chancen.“

Beispiele? Röhrig verweist auf zwei Beispiele aus dem Aktienuniversum. Die Aktien eines irischen Automobilzulieferers mit einer Marktkapitalisierung von 3,8 Milliarden Euro ist binnen Jahresfrist um 113 Prozent geklettert. Des weiteren befindet sich ein Lebensmittelunternehmen im Portfolio, das sich in der Food-Revolution für einen bewussteren, nachhaltigeren und gesundheitsfördernden Umgang mit Lebensmitteln entlang der gesamten Produktionskette stark macht.

„Die Titelauswahl im Fonds erfolgt nicht nach Top-down-Schema, es gibt auch keine Länder- oder Sektorallokation“, erläutert Röhrig. „Stattdessen sind neben einigen aussichtsreichen großen Unternehmen vor allem Mid- und Smallcaps besonders stark vertreten – sie sind innovativer und schneller. Abgedeckt werden zugleich zyklische Exposures, aber auch stete Wachstumswerte sind im Portfolio enthalten.“ Rohstoffe finden sich hingegen nicht im Portfolio. Konzept und Titelauswahl zahlen sich für Anleger aus: Seit Auflage des Fonds 2016 hat er 125 Prozent zugelegt. Morningstar ist das ausbalancierte Basisinvestment im thematischen Bereich ein Sterne-Rating wert.

 

Der UBS Digital Transformation Themes holt die Digitalisierung ins Depot

Multithematisch kommt auch der neue UBS Transformation Themes mit 1,4 Milliarden Assets under Management daher. „Der Fonds hat einen klaren Fokus auf der Digitalisierung, will aber deutlich mehr als ein reiner Tech-Fonds sein“, sagt Röhrig. „Besonders interessant ist die 5G-Technologie, die mit einem Exposure von 15 Prozent im Portfolio vertreten ist. Auch der Fintech-Bereich bietet enorme Chancen, daher haben wir auch hier 15 Prozent des Portfolios allokiert. Der Healthtech-Bereich, in dem es ebenfalls sehr viel Potenzial gibt, um zu automatisieren und digitalisieren, ist mit 12 Prozent vertreten.“

Auch hier hat das Stock-Picking zu einem „Herzstück“ von 59 Titeln geführt. „Personalisierte digitale Werbung ist ein klarer Wachstumsmarkt“, vor weiterem Wachstum stehen auch „Unterhaltungskonzerne, die den Streamingdiensten Konkurrenz machen“, wie Röhrig verheißt.

Auch in diesem Fonds sorgt der Mix an Unternehmen für Leistung: Seit Auflage im April 2020 liegt das Produkt mit 83 Prozent im Plus.

 

Zukunft, Stabilität und dauerhafte Gewinne

„Themenfonds decken die Zukunft ab und eignen sich gut als Beimischung im Portfolio“, sagt Röhrig. Der multithematische Ansatz steche Einzelthemen mit ihren Risiken aus. „Kunden haben mit nur einem Klick Zugang zu 18 Themen“, wirbt Röhrig. „So müssen Anleger nicht mehr den neusten Trends nachrennen, sondern haben sie bereits im Portfolio, das sich insgesamt durch „mehr Stabilität als bei Einzelthemen“ auszeichne.

Hinzu kommt: Im Unterschied zu einem erfahrenen Fondsmanagement können Privatanleger oft nicht zwischen langjährigem Boom und kurzfristigem Hype unterscheiden. Beim thematischen Investieren sei bei der Aktienauswahl daher mit Umsicht vorzugehen. „Die Nullerjahre waren vom starken Solarboom geprägt“, erinnert Röhrig. „Bei gutem Timing konnte man profitieren, wer zu spät ausstieg, blieb auf 70 bis 80 Prozent Kursverlusten sitzen. Es gab sehr hohe Erwartungen; doch letztlich gründeten die Geschäftsmodelle auf Subventionen und konnten sich nicht selbst tragen.“ Nicht selten stecke zu viel Euphorie hinter den Kursaufschwüngen von Einzeltiteln, so Röhrig, und zählt auf, was für das Portfoliomanagement von UBS AM wichtig sei: „Wie viel Substanz steckt hinter einer Aktie? Wie nachhaltig und zukunftsträchtig ist ein Wert? Und, ganz entscheidend: Lässt sich damit dauerhaft Geld verdienen?“

Siehe auch

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