Parallel zum sinkenden Goldpreis ist auch der Preis von Silber aktuell auf sehr niedrigem Niveau. Rainer Beckmann, Chef von Ficon Börsebius Invest, nennt hier zehn Überlegungen, die seiner Ansicht nach ein Silber-Investment aktuell interessant machen. Preiskonstellationen, wie wir sie im Moment beim Silberpreis vorfinden, hat es immer wieder mal gegeben. Der kleine Bruder des Goldes bewegt sich parallel zum Goldpreis auf ein immer tieferes Niveau, und die Fachwelt fragt sich, wo der wirkliche Boden für die beiden Edelmetalle liegt, und ob die Marktpreise überhaupt als realistisch anzusehen sind.
Gründe für einen Kauf bei einem Preis von jetzt circa 14,50 US-Dollar pro Feinunze Silber gibt es fundamental gesehen genügend. Immer mehr Anzeichen deuten darauf hin, dass sich das Silber vor einer dramatischen Preiswende befindet.
Ich möchte an dieser Stelle nur einige markante Kaufgründe anführen, die für ein Engagement in Silber, aber genauso auch für das Gold sprechen.
- Diverse Krisenherde dieser Welt, wie der Iran, der Nahe und Mittlere Osten mit Israel und Palästina, ebenso Nordkorea, der Jemen, aber auch Venezuela und neuerdings auch die Türkei sind mit einer sich rasant verschlechterten Wirtschaftslage und einer ausgewachsenen Währungskrise belastet. Möglicherweise bewegt sich Präsident Erdogan mit der Türkei als strategisch wichtiges Natomitglied noch weiter auf Russland zu.
- Die massive Schwäche der türkischen Lira hat die Diskussion um alle sogenannten Schwachwährungen wieder neu entfacht. Argentinien, Südafrika, Indien, Brasilien und andere Länder bekommen neuerdings starke Probleme mit ihren Währungen. Das könnte im Gegenzug größere Belastungen für die Weltwirtschaft und die Aktienbörsen auslösen.
- Die Zollattacken gegen China und Europa von US-Präsident Trump bergen die Gefahr einer wirtschaftlichen Destabilisierung – bis hin zu einem Welthandelskrieg.
- Die weltweite Förderung von Gold und Silber zeigt eher Tendenzen einer Trendwende. Viele der teilweise großen Minen haben die Spitze in ihren Förderleistungen überschritten.
- Die Gold–Silber–Ratio befindet sich mit einem Faktor von derzeit circa 82 auf einem historisch hohem Niveau. In der Vergangenheit war dies regelmäßig ein Wendepunkt hin zu einem starken Silberpreisanstieg.
- Leerverkäufe befinden sich derzeit auf extrem hohen Niveaus. Stärkere Eindeckungen der Short-Positionen würden für Gold und Silber sofort zu starken Kursanstiegen führen.
- Die Absatzzahlen sind in den letzten Monaten kontinuierlich gesunken. Wir haben den Eindruck, dass momentan niemand Gold und Silber kaufen möchte. Dies ist für uns ein Grund, sich stark antizyklisch zu verhalten.
- Eine steigende Inflation ist immer ein guter Preistreiber für Gold und damit auch für Silber gewesen. Hierbei hat der starke Ölpreisanstieg der vergangenen zwei Jahre natürlich einen entscheidenden Einfluss.
- Die bekannten weltweiten Silberreserven ergeben bei einer jährlichen Fördermenge von circa 25.500 Tonnen (circa 820 Millionen Feinunzen) nur noch Reserven für die kommenden 20 Jahre. Die Silberreserven werden dadurch im Gegensatz zu den Goldreserven bei einem weiter steigenden Verbrauch massiv zurückgehen.
- Die massiv gestiegene Verschuldung diverser Staaten, vor allem aber die Schulden amerikanischer Privathaushalte werden uns mit großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft erneut massiv belasten. Es deuten sich schon heute Parallelen zur Bankenkrise der Jahre 2008/2009 an, die durch die US-Immobilienkrise ausgelöst wurde.
Zsammengefasst ergibt sich aus den Überlegungen ein klares Fazit: Silber sollte man auf diesem Niveau langfristig kaufen. Der Zeitpunkt für einen Einstieg ist ideal.
Von: Rainer Beckmann
Quelle: Das Investment