Das Investment: Investmentstrategien in sich verändernden Zeiten – ökologisch-ethische Anlagen gesucht.

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Die Nachfrage nach alternativen, nachhaltigen Anlagemöglichkeiten steigt stetig, nicht nur bei institutionellen Investoren. Neuen Auftrieb dürfte das Thema dadurch erhalten, dass es beim Pariser Klimaschutzabkommen einen weiteren Fortschritt gibt. Denn die beiden größten Produzenten von Treibhausgasen, China und die USA, haben sich der historischen Vereinbarung inzwischen angeschlossen und während des G-20 Gipfels das Abkommen unterschrieben. Frank Huttel, Leiter Portfoliomanagement bei der FiNet Asset Management AG (FAM), diskutiert mit Das Investment über das Potenzial einer ökologisch-ethisch ausgerichteten Vermögensverwaltung.

Das Investment: Wird der Fortschritt beim Pariser Klimaschutzabkommen die Einstellung der Anleger zu nachhaltigen Investments positiv beeinflussen?

Frank Huttel: Davon bin ich fest überzeugt. Durch die Ratifizierung des Pariser Abkommens durch die USA und China wurde womöglich der Durchbruch erzielt. Beide Länder sind für rund 38 Prozent des globalen CO2-Ausstoßes verantwortlich. Hier bieten sich große Chancen für innovative Unternehmen.

Die FAM bietet Anlegern gezielt eine Vermögensverwaltungsstrategie an, die auf ein nachhaltiges Wachstum setzt und von diesen Entwicklungen profitiert. Wir investieren dabei in „echte“ Nachhaltigkeit und setzen auf Fonds, die harte Ausschlusskriterien haben. Wir wollen nicht den „besten Ölwert“ im Portfolio haben.

Wie unterscheidet sich eine ökologisch-ethisch ausgerichtete Anlagestrategie von herkömmlichen Ansätzen?

Huttel: Wir befinden uns in einer Transformation weg vom parasitären hin zu einem symbiotischen bzw. nachhaltigen „grünen“ Wachstum. Fachleute sprechen bereits von einem sechsten, „grünen“ Kondratieffzyklus. Wir ständen damit am Beginn eines 40 bis 60 Jahre dauernden Zyklus. Der 6. Zyklus würde sich die Errungenschaften des 5. IT-Zyklus zu Nutze machen und eine neue „Green Tech Ära“ entstehen lassen. Auf diese Themen setzen wir mit einer maximalen „Reinheit“ in der Vermögensverwaltung – kein Best-in-Class sondern Best-of-Class.

Könnten Sie das Prinzip des Kondratieffzyklus bitte kurz näher erläutern?

Huttel: Bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage zur Entstehung langfristiger Strukturzyklen stößt man auf den Ökonomen Nikolai Kondratieff. Er beobachtete langfristige Wirtschaftsschwankungen in Zyklen von 40 bis 60 Jahren, sogenannte Kondratieffzyklen. Nach seiner Theorie stehen am Anfang eines jeden Zyklus neue technologische Errungenschaften, die zu Trägern eines lang anhaltenden Konjunkturaufschwungs werden können.

Wie können Investoren jetzt von diesem Strukturwandel profitieren?

Huttel: Der Strukturwandel bietet für Investoren, die früh in zukunftsträchtige Unternehmen investieren, große Chancen. Allerdings sind die Risiken auch höher, da nicht alle Techniken oder Innovationen erfolgreich sein werden und überleben. Wird sich beispielsweise das Elektroauto durchsetzen und damit Tesla Motors zum Weltmarktführer aufsteigen oder werden die „großen“ Automobilhersteller den Wasserstoffantrieb zur Serienreife führen? Ein Schlüsselfaktor für den Erfolg von Elektrofahrzeugen wird neben der Batterietechnik auch die Erzeugung von Strom mit Solarenergie werden. Oder wird es in Zukunft noch ganz andere Antriebstechnologien geben? Um diese Risiken zu minimieren, investiert die FiNet Asset Management derzeit global über 19 spezialisierte, regulierte und täglich liquide Investmentfonds in ein breites Universum aus Aktien und Anleihen.

Grafik: Zubau von Solaranlagen bis 2020

Von: Redaktion

Quelle: Das Investment

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