SJB | Korschenbroich, 17.12.2021.
Die deutsche Fondsbranche schaut optimistisch ins kommende Jahr. In der Herbstumfrage des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) bezeichnen 97 Prozent der befragten Führungskräfte die Geschäftsaussichten für 2022 als unverändert gut oder sogar besser als 2021.
An der Befragung im November nahmen einer Mitteilung zufolge 170 Entscheider teil, deren Unternehmen zusammen mehr als vier Billionen Euro verwalten.
Nachhaltigkeit und Niedrigzins liefern Impulse
Die stärksten Geschäftsimpulse für die nächsten Jahre erwarten die Branchenvertreter weiterhin von nachhaltigen Fonds, diese nannten 78 Prozent der Befragten. Zudem erhoffen sich 62 Prozent der Umfrageteilnehmer Impulse vom Niedrigzins. Das zu Ende gehende Jahr lief sehr gut für die Fondsanbieter. Die Branche steuere auf einen Absatzrekord zu, so der BVI. In den ersten neun Monaten 2021 sei fast jeder zweite Euro, den Sparer in Publikumsfonds anlegten, in nachhaltige Produkte geflossen.
„Dahinter steckt mehr als ein kurzlebiger Produkttrend, denn Nachhaltigkeit steht ganz oben auf der politischen Agenda“, sagt BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. „Die Fondswirtschaft gestaltet den Übergang in eine nachhaltige Wirtschaft in einer Schlüsselposition mit.“
Fondsanbieter wollen Personal aufstocken
Angesichts des florierenden Geschäfts planen die Fondsgesellschaften ihr Personal aufzustocken. 63 Prozent der Befragten wollen die Mitarbeiterzahl 2022 steigern, 26 Prozent gehen von einer unveränderten Zahl aus. Gesucht werden vor allem Fachkräfte für Nachhaltigkeit und IT. Bei der Herbstumfrage vor einem Jahr waren die Erwartungen bei dieser Frage wesentlich gedämpfter.
Daten und neue Technologien werden der Umfrage zufolge im Portfoliomanagement künftig eine größere Rolle spielen. 71 Prozent der Befragten verweisen hierbei aufs Sammeln und Auswerten großer Datenmengen, Stichwort: Big Data, und 59 Prozent auf den Einsatz künstlicher Intelligenz. Dementsprechend wollen 81 Prozent der Befragten die IT-Investitionen 2022 erhöhen.