Die starke Nachfrage hat den Goldpreis in den vergangenen Tagen zeitweise schon über die Marke von 2.000 Dollar je Feinunze getrieben. Die im August 2020 markierten Allzeithochs von 2.071,69 Dollar im Tagesverlauf und 2.063,01 Dollar auf Schlusskursbasis wurden bisher aber noch nicht übertroffen.
Goldnachfrage in Tonnen
Gabor Vogel, Rohstoffanalyst der DZ Bank, begründet die Anhebung der Drei-Monats-Prognose von bisher 1.900 auf nun 2.200 Dollar mit der großen wirtschaftlichen Unsicherheit rund um den Konflikt in Osteuropa. Der Inflationsdruck bleibe zunächst hoch. Die Realzinsen seien seit Kriegsbeginn in der Ukraine eingebrochen. „Für den Goldpreis ist das ein gutes Umfeld“, erläutert Vogel.
Sobald sich die Inflation abschwäche, was die DZ-Bank-Analysten für Ende 2022 erwarten, dürfte der Realzinsdruck auf Gold wieder zunehmen. „Der Preis sollte dann wieder etwas tiefer tendieren bei rund 1.900 Dollar“, meint Vogel. Bisher lag die Prognose für Ende 2022 bei 1.700 Dollar.
Weil die Schuldenstände vieler Staaten aufgrund der Corona-Krise und erhöhter Verteidigungsbudgets steigen werden, dürfte Gold nach Einschätzung des DZ-Bank-Rohstoffexperten weiter als Stabilitätsanker gefragt sein.
von Thomas Strohm