Der mittlerweile mehr als 20 Milliarden Euro schwere Aktienfonds DWS Top Dividende plane eine Schließung. Diesen Hinweis enthielt DAS INVESTMENT aus informierten Kreisen. Wir gingen der Vermutung nach und baten den Fondsanbieter Deutsche Asset Management (DeAM) um Klärung.
Wegen Überfüllung geschlossen: Vergangene Woche stellte der rund 18 Milliarden Euro schwere Mischfonds Nordea Stable Return die Anteilsausgabe an neue Anleger ein. Auch der DWS Top Dividende plane einen solchen Schritt, erklärte ein Brancheninsider gegenüber DAS INVESTMENT.
Ein Wunder wäre das nicht: Der Fonds war laut BVI-Statistik der beliebteste Publikumsfonds im 1. Halbjahr und sammelte in dieser Zeit 1,44 Milliarden Euro ein. Sein verwaltetes Vermögen liegt derzeit bei über 20 Milliarden Euro. Auch wenn der DWS Top Dividende im Gegensatz zum Nordea-Mischfonds auf Blue-Chip-Aktien setzt: Ist nicht auch für einen Standardwerte-Fonds irgendwann die Kapazitätsgrenze erreicht? Wir sprachen mit den DeAM-Verantwortlichen.
“Fonds-Schließung ist derzeit kein Thema“
„Eine Einstellung der Anteilsausgabe beziehungsweise eine vollständige Schließung der Strategie ist derzeit kein Thema“, erklärte ein DeAM-Sprecher auf Nachfrage von DAS INVESTMENT. Aufgrund der Anlagephilosophie und der Portfoliokonstruktion – dazu gehört der Gleichgewichtungsansatz, der Fokus auf großkapitalisierten Unternehmen und ein geringer Portfolioumschlag – sowie des zu Grunde liegenden globalen Investmentuniversums habe der Fonds grundsätzlich keine Obergrenze.
Die durchschnittliche Marktkapitalisierung der Titel im DWS Top Dividende betrug per Ende August beträgt 92,7 Milliarden Euro, so der Sprecher weiter. Daher könne der Fonds trotz seiner Größe weiterhin sehr flexibel bleiben.
Kontinuiuerlicher Anstieg
Außerdem käme der Volumenanstieg nicht plötzlich, erklärt der Sprecher. Der Fonds sei schon seit geraumer Zeit sehr groß. „Mit dem kontinuierlichen Anstieg auf derzeit über 20 Milliarden Euro Fondsvermögen wurden nur geringfügige Änderungen des Fondskonzeptes vorgenommen, ohne unsere zu Grunde liegende Philosophie, unseren Investmentansatz beziehungsweise Portfoliokonstruktion zu ändern“.
Von: Svetlana Kerschner
Quelle: Das Investment