Das Investment: Die 45-Jahres-Analyse zum Goldpreis: Treiben Kriege und Inflation den Goldpreis wirklich nach oben?

sjb_werbung_das_investment_300_200SJB | Korschenbroich, 29.07.2015. Bewaffnete Konflikte und Geldentwertung treiben den Goldpreis in die Höhe. Könnte man meinen. Dass das nicht unbedingt zusammenhängt, hat eine Analyse des Finanzberaters Mars Asset Management ergeben.

Als Argument für Goldkäufe wird oft genannt: Gold biete einen guten Schutz gegen Inflation. Das Finanzberatungsunternehmen Mars Asset Management hat kürzlich den Zusammenhang zwischen Inflation und Goldpreis untersucht. Mit einem interessanten Ergebnis:

In den letzten 100 Jahren lag der durchschnittliche jährliche Wertzuwachs des Edelmetalls bei 4,2 Prozent. Inflationsbereinigt waren es immerhin noch 0,6 Prozent. Damit ist Gold über die Jahre sehr wertstabil geblieben.Steigt der Goldpreis in Inflationsphasen?

Allerdings haben im Durchschnitt alle Inflationsniveaus zum positiven Goldpreisanstieg beigetragen.

Der Anstieg war in Zeiten einer Inflation von über 5 Prozent zwar am stärksten. Besondere Höhen erklomm Gold jedoch im Zusammenhang mit einigen wenigen politischen Ereignissen: Zum Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan Ende 1979 schoss die Feinunze von gut 400 US-Dollar Anfang Dezember 1979 auf 840 US-Dollar im Januar 1980.

In den Jahren 1980 und 1981, als in Deutschland eine Inflationsrate von über 6 beziehungsweise über 5 Prozent herrschte, befand sich der Goldpreis allerdings umgekehrt auf einem Sinkflug. Inflationsraten von unter 5 Prozent wirkten sich nicht erkennbar auf den Goldpreis aus, haben die Mars-Analysten herausgefunden.

Umgekehrt ließ sich auch nicht feststellen, dass Gold bei Deflation an Wert verliert. Teilweise fand in deflationären Phasen sogar ein stärkerer Preisanstieg statt als während einer immer noch hohen Inflationsrate zwischen 4 und 5 Prozent.

Profitiert Gold von Kriegen?

Ebenfalls nicht betätigen konnten die Analysten die weitverbreitete Vorstellung, dass Gold generell von Kriegen profitiere. Zwar isolierten die Experten hier wiederum einige Extrembeispiele: Einen starken Anstieg gab es 1979, als der persische Schah gestürzt wurde, und 1982, der mit dem Falklandkrieg zwischen Argentinien und Großbritannien zusammenhängen könnte.

Dagegen animierten weder der erste oder zweite Weltkrieg noch der Irak-Krieg 1990/91 noch der Kosovo-Konflikt Ende der Neunzigerjahre den Goldpreis zu Höhenflügen.

Gold kaufen oder nicht?

Die Mars-Analysten empfehlen daher, Gold eher als Schutz vor Systemkrisen und im Sinne einer breiteren Portfolio-Streuung in kleinen Mengen anzukaufen. Ein Zuviel könne der Rendite dagegen langfristig schaden.

Von: Iris Bülow

Quelle: DAS INVESTMENT.

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