Das Investment: 3 Gründe für steigende physische Goldnachfrage

sjb_werbung_das_investment_300_200Trotz der jüngsten Konsolidierung im Goldsektor kletterten die europäischen Gold-ETF-Investitionen im zweiten Quartal 2017 auf neue Höhen. Darüber hinaus stiegen aufgrund einer erhöhten Nachfrage aus China und Indien weltweit die Bar- und Münzkäufe an.„Der vierteljährliche Bericht des World Gold Councils (WGC), der letzte Woche veröffentlicht wurde, unterstreicht die robuste physische Nachfrage, die den Goldsektor untermauert und zeigt die positiven Aussichten für die Nachfrage nach dem gelben Metall auf“, heißt es im aktuellen Marktkommentar der auf Rohstoff-Investments spezialisierten Vermögensverwaltung Baker Steel Capital Managers aus London.

„Interessanterweise haben auch Regierungen beziehungsweise Zentralbanken in Schwellenländern vermehrt in Gold investiert, um ihre Vermögensbestände zu diversifizieren und sich gegen geopolitisches Risiko abzusichern“, heißt es in dem Marktkommentar weiter. Demnach sprechen die folgenden drei Gründe für steigende Nachfrage nach physischem Gold:

1. Gold –ETF-Investitionen steigen weiter an
Die Daten des WGCs legen eindrucksvoll dar, dass das Halten von Gold bei Anlegern wieder beliebter wird und sich die Nachfrage deutlich erholt hat. Dies lässt sich klar an dem Wert der globalen Gold-ETF-Bestände von 92,4 Milliarden US-Dollar ablesen, welche sich auf dem höchsten Stand seit Oktober 2016 befinden. ETF-Investoren, insbesondere in Europa, haben sich 2017 weiter vermehrt in Gold engagiert, allerdings war das Tempo etwas langsamer als 2016 – vermutlich aufgrund der höheren Goldpreis und Gewinnmitnahmen bei einigen Anlegern.

Die Gründe in Gold zu investieren bleiben jedoch weiterhin sehr überzeugend. Die Realzinsen dürften weltweit niedrig bleiben, da der Appetit der Zentralbanken für weitere Zinserhöhungen abgenommen hat. Der US-Dollar hat sich seit dem letzten Jahr deutlich abgeschwächt und weitere Schwächeperioden scheinen wahrscheinlich, da die versprochenen „Reformen“ von Präsident Trump, sowie seine ökonomische Agenda sich erheblich verzögert haben und die US-Regierung sich anstatt dessen mit mehreren Skandalen herumplagt.

Das Niveau von Staatsschulden weltweit steigt weiter an, und im Falle der USA scheint sich das Schuldenwachstum sogar zu beschleunigen. All dies erhöht die Risiken für das globale Finanzsystem. In einer Zeit, in der in allgemeinen Aktienmärkten mit historisch niedrigen Volatilitäten gehandelt wird, ist klar, dass eine Investition in Gold eine umsichtige Diversifizierung darstellt.

2. Nachfrage nach Barren und Münzen steigt
Die Nachfrage nach Goldbarren und Münzen stieg um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum an, angeführt von China und Indien, wo die Nachfrage um 56 Prozent beziehungsweise 26 Prozent (WGC) stieg. Dieses starke Nachfragewachstum in den wichtigsten Märkten für Gold folgt in dieser Hinsicht einem schwächeren Jahr, da in der ersten Jahreshälfte 2016 der Goldpreis stark anstieg. Das indische Festival Akshya Tritiya war ein besonders starker Nachfragetreiber für Barren, Münzen und Schmuck.

3. Schwellenländer führend bei Goldnachfrage
Zusammen mit den traditionell dominierenden Goldmärkten China und Indien verzeichnete die Goldnachfrage in weiteren Schwellenmärkten einen Anstieg. In der Türkei stieg die Einzelhandelsnachfrage nach Gold nach einer Reihe von jüngsten wirtschaftlichen und politischen Schocks auf ein Höchstniveau seit 2013, während die türkische Regierung selbst ihre Goldreserven während des zweiten Quartals 2017 um 21 Tonnen erhöhte.

Des Weiteren erhöhten die Regierungen von Russland und Kasachstan ihre Goldreserven um 35,7 Tonnen beziehungsweise 11,3 Tonnen im zweiten Quartal 2017. Vor allem Russland hat sich stark darauf konzentriert, seine Goldreserven auszubauen. Das Land hat dieses Jahr bisher 100,6 Tonnen Gold erworben, sodass der Goldanteil 17 Prozent der Gesamtreserven der russischen Zentralbank beträgt.

Positive Aussichten für den Goldpreis
„Wir betrachten Faktoren wie die wachsende Nachfrage nach Gold in Schwellenländer, die Erholung der ETF-Nachfrage in Europa und die steigende Nachfrage nach Goldbarren und Münzen in Asien als Indikatoren, die zeigen, dass die Nachfragedynamik für Gold robust ist und die laufende Erholung im Goldsektor unterstützt“, zieht Baker Steel als Fazit.

Neben der Anlage in physischen Gold- und Gold-ETF-Positionen könnten Anleger aber auch erwägen, in Goldaktien zu investieren. Mit dem Engagement bei den Goldproduzenten und –entwicklern könnten sie von einem positiven Hebeleffekt bei einem steigenden Goldpreis profitieren.

„Darüber hinaus sind wir der Meinung, dass das aktive Management der geeignetste Anlagestil für Goldaktien ist, insbesondere angesichts der aktuellen Unterschiede bei Unternehmensbewertungen, der Qualität von Minen beziehungsweise Goldvorkommen und der Managementkompetenz von Goldproduzenten“, heißt es von Baker Steel weiter. Falls sich die Erholung des Gold- und Goldaktiensektors fortsetze, werde die Titelauswahl für ein diversifiziertes Portfolio von Goldaktien entscheidend für den Anlageerfolg sein.

Von: Quelle: Das Investment

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