- “Es ist besser, mit drei Sprüngen zum Ziel zu kommen, als sich mit einem das Bein zu brechen.” – Sprichwort aus Guinea
Insofern kann die kleine Verschnaufpause, die afrikanische Aktien im September eingelegt haben, als gutes Vorzeichen gesehen werden. Was genau im Fonds passiert ist und wie er die Zukunft einschätzt, darüber berichtet Malek Bou-Diab, dem Manager der FondsEmpfehlung Bellevue Funds – BB African Opportunities WKN A0RP3D in der Verwaltungsstrategie SJB Surplus.
Marktrückblick
Die meisten Metalle, mit Ausnahme von Gold, waren Nutznießer der Fed-Entscheidung, den Leitzins unverändert beizubehalten. Erdöl profitierte zum Monatsende von der überraschenden Ankündigung der OPEC, ihre Produktion zu drosseln. Die günstige Dynamik für Rohstoffexporteure sowie die nachlassenden Spannungen im Zusammenhang mit Südafrikas Finanzminister und die Vermeidung einer Rezession im 2Q16 – BIP-Wachstum von 3.3% (QoQ) dank einer besseren Entwicklung des Industrie-/ Bergbausektors – trugen dazu bei, dass der ZAR sämtliche Verluste ggü. dem USD wieder mehr als ausglich: Auf -5.8% (MoM) im August folgten +7.3% im September.
Dennoch büßte der südafrikanische Markt 1.5% (MoM) ein. Ägyptens Börse ging nach einem Plus von insgesamt 17.5% im Juli/August im Berichtsmonat die Luft aus und schloss 3.4% (MoM) schwächer. Diese Korrektur auf breiter Front ist vor dem Hintergrund schrittweiser Fortschritte beim Abschluss der Kreditverhandlungen mit dem IWF von 12 Mrd. USD zu sehen.
Die Vorbedingungen hinsichtlich Abwertung und Free-Floating des EGP müssen noch geklärt werden, was die leichte Marktnervosität trotz positiver Schritte hinsichtlich MwSt-Gesetz und Reformen im öffentlichen Dienst erklärt. Wir erwarten weiterhin schmerzhafte Anpassungen in gewissen Sektoren. Banken- und Immobilientitel dürften jedoch als erste von einer Einigung mit dem IWF profitieren, bevor deren positive Auswirkungen die gesamte Wirtschaft erreichen. Kenias Aktienindex schloss den Monat trotz der Ungewissheit über das Gesetz zur Zinsobergrenze für Kundenkredite mit einem Plus von 1.3% ab.
Dazu trugen vor allem Tier-1-Banken bei, die zweistellige Kursgewinne erzielten, nachdem deren Managementteams zur Beruhigung der Lage beigetragen hatten. Infolge Rückgangs des Inflationsdrucks und zur Stärkung des BIP (6.2% in 2Q/16) senkte die Notenbank den Leitzins um 50 Bp auf 10.0%. Nigerias Notenbank liess ihren Leitzins unverändert bei 14.0% ungeachtet der Einflussnahme durch Regierungsmitglieder.
Diese Haltung bestätigt zwar den etwas orthodoxeren Ansatz der letzten Monate, ihm fehlt es jedoch an Kraft, Nigerias Hauptproblem zu lösen: Die Verbesserung der Devisenliquidität. Berichten zufolge übt die ungedeckte Nachfrage nach USD auf dem Interbankenmarkt weiterhin Druck auf den Schwarzmarkt aus, wo ein USD mit 475 NGN gehandelt wird (offiziell 315).
Positionierung und Ausblick
Ungeachtet der etwas besseren Performance des kenianischen Marktes beobachten wir die Lage aufmerksam, da mindestens bis zu den Wahlen im August 2017 ein erhöhtes Länderrisiko bestehen dürfte. Wir würden daher jede lukrative Ausstiegschance nutzen, unser Risiko in dem Land zu verringern, um einen Teil der Erlöse in Anlageideen mit mittelfristig geringerem Risikoprofil zu reinvestieren.