Attraktive Dividendenrenditen: US-Energietitel aus dem Infrastrukturbereich (MLPs) im Fokus

Gerd Bennewirtz, Geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline 1989 e.K.

Im fortgesetzten Marktumfeld der Niedrig- und Nullzinspolitik und angesichts der äußerst ambitionierten Bewertung der internationalen Aktienmärkte haben Investoren weiterhin große Mühe, Aktien mit einer attraktiven Dividendenrendite ausfindig zu machen. Hier lohnt sich ein Blick auf die in den USA gehandelten Aktien von MLPs (Master Limited Partnerships), die vorwiegend im Infrastrukturbereich des Energiesektors tätig sind. Zu den MLPs gehören auch die äußerst günstig bewerteten Midstream-Unternehmen mit ihren Aktivitäten in der Öl- und Gasversorgung in den Bereichen Transport und Lagerung. Aktiv gemanagte Fonds, die ganz auf den Bereich der MLP-Aktien spezialisiert sind, gibt es aktuell keine am Markt. Um trotzdem von den hohen Dividendenrenditen zu profitieren und sie auch für die SJB FondsStrategien nutzbar zu machen, ist deshalb ein Investment in spezielle ETFs sinnvoll. Weitere Informationen zum MLP-Sektor finden sich hier.

Die am US-Aktienmarkt gehandelten MLPs (Master Limited Partnerships) können Investoren gerade in der aktuellen Börsenphase attraktive Dividendenrenditen von weit über 5,0 Prozent bieten – doch worum handelt es sich bei diesen Werten genau? Die Rechtsform der MLPs ist besonders im US-Energiesektor anzutreffen, wobei Unternehmen aus dem Infrastrukturbereich den größten Anteil besitzen. Hier muss, insbesondere im Umfeld des zuletzt kräftig gefallenen Ölpreises, allerdings deutlich differenziert werden. Während Unternehmen aus dem Upstream-Bereich, also der Förderung von Öl und Gas, wegen der damit zusammenhängenden Preisrisiken gemieden werden sollten, ist der Midstream-Bereich zu bevorzugen. Midstream-Unternehmen haben weder mit der konjunkturabhängig stark schwankenden Förderung von Rohstoffen zu tun, noch sind sie (wie z. B. Raffinerien) in die abschließende Verarbeitung involviert. Midstream-Unternehmen sind vielmehr in der Öl- und Gasversorgung für den Ferntransport und die Lagerung der Rohstoffe zuständig, was ihnen eine stetige und relativ wenig schwankende Nachfrage nach ihren Dienstleistungen beschert.

Firmen aus dem Midstream-Sektor betreiben in erster Linie Pipelines oder Tanklager und sind damit gegen die Preisschwankungen von Öl und Gas selbst weitgehend immun. Sie erhalten eine feste Gebühr für den Transport einer bestimmten Menge, und dieser Preis ist unabhängig von dem zugrundeliegenden Rohstoffpreis. Nur wenn deutlich weniger Öl transportiert wird, sinken deren Margen. Dies ist aktuell aber nicht der Fall: Die Nachfrage nach Transport-, Verlade- und Lagermöglichkeiten ist ähnlich hoch wie vor Beginn des Ölpreisrutsches, zum Teil sorgt das Überangebot an Öl sogar dafür, dass die Dienstleistungen verstärkt nachgefragt werden. Hierin liegt der Grund dafür, dass Midstream-Unternehmen derzeit ein Investment wert sind. Die überwiegende Zahl der durch ihre hohe Dividendenrendite überzeugenden Unternehmen sind als MLP (Master Limited Partnership) organisiert. MLPs werden steuerlich begünstigt, zahlen keine Steuern auf ihren Gewinn und können deshalb an ihre Anleger hohe Dividenden ausschütten. Die Marktkapitalisierung der MLPs hat zuletzt deutlich zugenommen – zum einen begünstigte der Ölboom die Gründung neuer Unternehmen, zum anderen lagerten viele Großkonzerne einen Teil ihrer Assets in MLPs aus.

Als MLP wird also ein Unternehmen klassifiziert, das mindestens 90 Prozent seines Umsatzes mit der Förderung, Distribution oder Verarbeitung von Rohstoffen verdient. Die Midstream-MLPs fokussieren sich auf den Ausbau und Erhalt der Infrastruktur wie Pipelines oder Lager und sind aktuell den MLPs vorzuziehen, die Öl oder Gas fördern bzw. verarbeiten. Da Midstream-Unternehmen das gesamte erwirtschaftete Cash abzüglich ihrer Investitionsausgaben auszahlen, sind die Ausschüttungsquoten sehr hoch und die Dividendenrenditen entsprechend attraktiv. Midstream-Unternehmen bieten derzeit attraktive Dividendenrenditen zwischen 4,28 Prozent (Dominion Energy Midstream) über 5,13 Prozent (Magellan Midstream Partners) bis hin zu 10,39 Prozent (Martin Midstream Partners).

Doch wie kann der Anleger am besten von den hohen Ausschüttungen der MLPs aus dem Energie- und Infrastrukturbereich profitieren? Der Kauf der teils recht schwankungsintensiven Einzelaktien ist nicht zu empfehlen, und in Deutschland ist kein aktiv gemanagter Fonds zugelassen, der sich speziell auf diese Titel fokussiert hat. Investoren sollten deshalb den Source Morningstar US Energy Infrastructure MLP UCITS ETF (WKN A1T96S, ISIN IE00B8CJW150) bevorzugen, der ein breit gestreutes Engagement über MLPs aus dem US-Energiesektor bietet. Die Gewichtung der einzelnen Titel erfolgt nach ihren jährlichen Ausschüttungssummen und ist auf 10 Prozent pro Einzelaktie beschränkt. Ziel des ETFs ist es, eine Abdeckung von 97 Prozent des MLP-Spektrums auf Basis der Marktkapitalisierung zu erreichen. Das Source-Produkt enthält derzeit 41 Mitglieder, wobei alle drei Monate eine Neugewichtung sowie halbjährlich eine Überprüfung erfolgt. Durch die geplante Aufnahme des Source Morningstar US Energy Infrastructure MLP UCITS ETF in die SJB FondsStrategie „Surplus Z 7+“ werden die äußerst attraktiven Dividendenrenditen dieser noch wenig beachteten US-Infrastrukturtitel den SJB FondsInvestoren zugänglich gemacht.

Siehe auch

SJB Kurzportrait.

Die SJB FondsSkyline 1989 e.K. aus Korschenbroich bietet Anlegern drei aktiv gemanagte Vermögensverwaltungsstrategien mit offenen Investmentfonds an, die allesamt nach antizyklischen Investmentprinzipien gemanagt werden: SJB Substanz, SJB Surplus und SJB Nachhaltig. Der Ansatz der Antizyklik ist dabei so einfach wie wirkungsvoll. Der Braunbär als erfahrener Jäger dient als Vorbild und zeigt das Prinzip: Er wartet …

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