Das erste Halbjahr war geprägt von einer Aufwärtsbewegungen bei fast allen Anlageklassen. Ob Aktien in DAX, DOW oder MSCI World, Renten Europa oder International, aber auch bei Gold und Rohstoffen. Die Krisen in der Ukraine und im Irak hatten immer nur kurzfristige Auswirkungen und konnten diese Trends nicht brechen. Die unterstützende Geldpolitik der Notenbanken tat ihr Übriges.
Seit Juli sehen wir nun in fast allen Bereichen eine Umkehr dieser Entwicklung. Die großen Aktienindizes geben nach, der Dax verlor ca. 8% und steht mittlerweile seit Jahresanfang sogar im Minus. Der Euro fällt um fast 8% im Vergleich zum USD und der Goldpreis korrigiert von 1326 USD auf 1208 USD pro Feinunze zum Ende September.
Welche Auswirkungen diese Wende auf die Strategie SJB Liquidität INT hatte, beleuchten wir im Folgenden.
Die Rücksetzer bei DAX und Co. konnten dem Portfolio wenig anhaben, dafür sorgte die Absicherungsposition db x-trackers Shortdax x2 WKN DBX0BY und die defensive Aktienauswahl des Abaris Conservative Equity Fonds WKN A1JR97, der im Juli und August entgegen der Märkte zulegen konnte. Im September gab der Abaris dann etwas nach und beendete das 3. Quartal mit einem Plus von1,8%.
Auch die Rentenfonds konnten in den vergangenen drei Monaten ordentlich zulegen, was mehrere Gründe hat. Vor allem der schwache Euro bedeutete für die Fremdwährungsanleihen einen starken Anstieg. Am Meisten profitierten davon der Fidelity China RMB Bond Fund WKN A1JY1A sowie der Nordea Emerging Market Corporate Bond Fund WKN A1JP00 mit einem Zuwachs von 6,11% bzw. 5,36% seit wir diese Positionen am 5.8. ins Portfolio aufgenommen haben. Die Anlagen in Lateinamerikanischen Währungen, Norwegischen Kronen, Kanadischen Dollar und Polnischen Zloty konnten in diesem Zeitraum ebenfalls zulegen.
Die gefürchteten Zinserhöhungen sind ebenso ausgeblieben wie die Einstellung der Geldspritzen durch die Zentralbanken. Wenn sich die EZB nun auf das von den Südstaaten geforderte Konjunkturprogramm in Form von 800 Mrd Eur neuer Liquidität verständigt, würden sich auch die Fonds, die im 3. Quartal nachgegeben haben, wieder erholen. Denn der Rückgang bei Goldminenaktien und Schwellenländeranleihen mit USD-Absicherung hat keinerlei fundamentale Ursachen, sondern ist nur ein Ausdruck des nicht nachvollziehbaren Optimismus an den Kapitalmärkten.
Aktuell sehen nur 14% der Marktteilnehmer negativ in die Zukunft, das ist der niedrigste Stand seit dem Crash im Herbst 1987. Gleichzeitig korrigieren sämtliche Think Tanks und Institute vom Internationalen Währungsfonds IWF bis zur OECD ihre Wachstumsprognosen nach unten bzw. sehen die EU schon in der Rezession.
Dementsprechend halten wir an der Position Falcon Gold Equity Fund WKN 972376 weiter fest. Wir sind überzeugt, dass der Fonds als Kapitalschutz im Fall eines starken Rückgangs seine Absicherungsfunktion erfüllen wird. Uns ist bewusst, dass sich das Investment auch weiter stark bewegen wird und Rückgange von 20% wie im April bzw. nun im September nicht ausbleiben werden. Goldminen waren und sind nun erst recht wieder unterbewertet und verfügen damit über antizyklisches Potenzial wie aktuell keine zweite Anlageklasse.
Für den Invesco Balanced Risk Allocation Fund WKN A1CV2R gilt das Gleiche, da der zeitweise Rückgang hauptsächlich auf die Eldemetalle im Fonds zurückzuführen ist.
Für das letzte Quartal ist das Portfolio gut aufgestellt, auch wenn die Jahresendrallye ausbleibt, wonach es momentan aussieht.