Managersichten SJB Surplus: Bellevue Biotech (WKN A0X8YU) – Dezember 2022

Dr. Christian Lach, FondsManager des Bellevue Funds – BB Adamant Biotech

SJB | Korschenbroich, 02.02.2023.

Im Dezember entwickelten sich die weltweiten Aktienmärkte schwach. Der Nasdaq Biotech Index TR verlor im Berichtsmonat 2,9 Prozent, während der BB Biotech ein Minus von 4,1 Prozent verzeichnete (beide Werte in USD). Im Biotechsektor sorgten die klinischen Konferenzen für viele Neuigkeiten. An der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) begeisterten die neuen Daten für bispezifische Antikörper zur Behandlung des multiplen Myeloms. Im Portfolio des Bellevue Biotech B EUR (WKN A0X8YU, ISIN LU0415392249) legten Akero Therapeutics deutlich zu, auch Horizon Therapeutics zeigte eine starke Performance. In seinem aktuellen Monatsreport analysiert Bellevue-FondsManager Dr. Christian Lach die jüngsten Marktentwicklungen und deren Konsequenzen für Portfolio und Wertentwicklung.

Im Dezember entwickelten sich die Aktienmärkte schwach. Der S&P Index verlor 5.8%, der Nasdaq Biotech Index 2.9% und der Bellevue Biotech (Lux) schloss mit -4.1% (USD / B Anteile).

Im Dezember büssten die globalen Aktienmärkte einen Teil der erzielten Vormonatsgewinne wieder ein und beendeten das Jahr 2022 mit einem Minus von gut 18% (MSCI World). Trotz gewissen Lichtblicke im 4. Quartal wird 2022 als ein Jahr in Erinnerung bleiben, in dem die Märkte die unangenehmen Folgen des Ukraine-Kriegs mit höherer Inflation und höheren Zinsen verdauen mussten. Für Aufsehen sorgte Chinas Aufhebung seiner Null-COVID-Politik nur eine Woche nach den massiven Protesten gegen die strengen Kontrollen und Massnahmen. Im Biotechsektor sorgten die klinischen Konferenzen für viele klinische Neuigkeiten. An der Jahrestagung der American Society of Hematology (ASH) begeisterten die neuen Daten für bispezifische Antikörper zur Behandlung des multiplen Myeloms, nachdem sich diese Klasse bei der Behandlung von Lymphknotenkrebs (HL/NHL) bereits etabliert hat. Daneben gab es viele Fortschritte im Bereich der zellulären Therapien sowie bei kleinen Molekülen.

Den grössten Performancebeitrag im Monat Dezember leisteten folgende Portfoliotitel: Akero Therapeutics korrigierte kurzfristig aufgrund von starken NASH-Daten einer Phase-III Studie eines Konkurrenten, legte danach aber deutlich zu, da Akeros Ansatz wirksamer zu sein scheint. Im Bereich der nicht alkoholischen Leberentzündung (NASH) sind dies die ersten Erfolge überhaupt. Bisher gibt es keine zugelassenen Medikamente. Horizon Therapeutics legte nochmals stark zu, nachdem die definitive Übernahme durch Amgen für fast USD 28 Mrd. bekannt gegeben wurde. Ebenfalls überdurchschnittlich war Beigene, nachdem das Unternehmen an der ASH hervorragende klinische Daten für seinen BTK Inhibitor Zanubrutinib gegen Leukämie präsentiert hatte. Schwache Beiträge zur Fondsperformance lieferten folgende Portfoliotitel: Arcus und dessen Partner Gilead konnten den Erwartungen für die Immun-Kombitherapie (anti-TIGIT/anti-PD1) zur Behandlung von Lungenkrebs leider nicht gerecht werden, obwohl die Kombination deutlich wirksamer war als die Einzeltherapie. Fate präsentierte im Quervergleich mit den Wettbewerbern eher enttäuschende klinische Studien an ASH für seine Zelltherapieansätze CD19 CAR-T und BCMA CAR-NK. Genmab war schwach trotz guten klinischen Fortschritten.

Wir stehen dem Biotechsektor aufgrund starker Fundamentaldaten und sehr attraktiver Bewertungen (KGV für 2023 von 15x bei einem PEG von 1.2 im Large-Cap-Bereich) weiterhin positiv gegenüber. Dies ist nicht nur historisch gesehen, sondern insbesondere im Vergleich zum Pharmasektor (KGV 20x; PEG 2.5) oder dem S&P Index (KGV 18x; PEG 1.8) weiterhin sehr attraktiv.

Positionierung und Ausblick

Unsere Portfoliounternehmen entwickeln Technologien oder Produkte für neuartige Therapeutika. Wir investieren zudem in ausgewählte Titel der Specialty-Pharma-Branche, die mit starkem Wachstum bei moderaten Bewertungen überzeugen. Der Bellevue Biotech (Lux) Fonds ist gut aufgestellt, um von den 2022 und 2023 erwarteten Meilensteinen zu profitieren. Das regulatorische Umfeld begünstigt die Innovation der Biotechbranche und die Coronakrise verbessert das Image der Medikamentenhersteller. Wir sehen nebst den steigenden Cash-Beständen der grösseren Biopharmaunternehmen auch die günstigen Bewertungen und attraktiven Pipelinekandidaten der Small- und Mid-Cap-Biotechs als mögliche Treiber für bevorstehende Übernahmeaktivitäten.

Siehe auch

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