Pressemitteilung AXA Investment Managers: Saubere Technologien gegen Elektroschrott

teaser_pm-axa-investment-managers_300_200AXA IM | Frankfurt, 22.08.2019

Hätten Sie es gewusst? Gerade einmal 20 Prozent aller elektronischen Geräte werden recycelt, während ein Großteil einfach als Elektroschrott auf der Mülldeponie landet. Die ganze Welt spricht über die Umweltverschmutzung durch Plastik, dabei ist Plastikmüll nicht die einzige Bedrohung für Land und Leben: Die Zahl des Elektroschrotts, also defekte oder veraltete Elektrogeräte, nimmt stetig zu. „Wenn dieser nicht verantwortungsbewusst entsorgt wird, kann er schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt haben“, warnt Amanda O’Toole, Portfoliomanagerin bei AXA Investment Managers.

Ein ernstzunehmendes Thema, dem sich auch immer mehr Unternehmen annehmen. Viele setzen sich daher schon heute verstärkt für das Recycling und die Reduzierung von Elektroschrott ein. Dabei soll die Entwicklung neuer, sauberer Technologien helfen. Und auch Anleger können ihren Teil dazu beitragen: „Anleger, die in saubere Technologie investieren, können sich aktiv am Umweltschutz beteiligen und gleichzeitig Rendite erwirtschaften“, so O’Toole weiter.

Nachfrage nach Elektro-Artikeln nimmt zu

Schon heute sind Computer in einer Vielzahl von Alltagsgegenständen zu finden – von Handys über Wasserflaschen bis hin zu Zahnbürsten. Nicht nur wirft der technische Fortschritt stets neue Erfindungen auf den Markt, auch die Nachfrage danach nimmt zu. So wird die Anzahl der angeschlossenen Geräte bis 2020 vermutlich auf 31 Milliarden steigen.[1] Alte Geräte werden entsprechend ausgetauscht und müssen entsorgt werden. Für viele Altgeräte bedeutet das den Weg zur Deponie. „Allein die Vereinten Nationen produzieren 50 Millionen Tonnen Elektroschrott pro Jahr. Damit könnte man eine Fläche von einer Großstadt wie Manhattan abdecken, und 70 Prozent davon machen giftige Abfälle auf Deponien aus.[2] Wenn wir daran nichts ändern, wird sich die Situation um den Elektroschrott verschärfen“, betont Amanda O’Toole.

Recycling von Elektroschrott ist knifflig

Ein Grund für das wachsende Elektroschrott-Problem stellt die schwierige Wiederverwertbarkeit alter elektronischer Geräte dar. Die Rückgewinnung der verwendeten Materialien – die bei komplexen Geräten aus bis zu 60 Elementen im Periodensystem bestehen kann – ist zumeist ein komplexer und teurer Prozess, der dazu führt, dass die meisten Edelmetalle eingeschlossen in elektronischen Geräten wieder unter der Erde landen. Viel Geld, das wir begraben: Im Jahr 2016 wurde der Wert der Sekundärrohstoffe im Elektromüll, darunter Gold, Silber, Kupfer und Aluminium, auf 55 Milliarden Euro geschätzt.[3] „Neue, saubere Technologien bieten heute die Möglichkeit, diesen Verlust zu reduzieren und den wertvollen Rohstoffen neues Leben einzuhauchen“, so O’Toole weiter.

Technik gegen Elektroschrott

Beispiele für diese Technologien gibt es bereits einige. So zielt das Technologieunternehmen Ronin8 darauf ab, eine Kreislaufwirtschaft für Elektronik zu schaffen. Zu diesem Zweck hat es eine Technologie mit Schall- und Unterwasservibrationen entwickelt, die Metalle von Leiterplatten entfernen kann, ohne die Nichtmetalle dabei zu zerstören. Auf diese Weise können Materialien zurückgewonnen werden, die sonst verloren wären. Darüber hinaus wird das bei diesem Prozess verwendete Wasser recycelt, um die Auswirkungen auf die weltweite Wasserknappheit zu reduzieren.

Forscher von der Yale University haben ein Verfahren entwickelt, um die Elemente im Elektroschrott mit Hilfe von Kohlenstoffnanoröhren-Filtern voneinander zu trennen. Dabei wird mit verschiedenen elektrischen Spannungen gearbeitet, um Metalle aus Smartphones und Tablets zu extrahieren. Für jedes Metall wird die Spannung angepasst. Während Kupfer beispielsweise eine niedrige Spannung benötigt, braucht Europium eine hohe, um sich zu lösen. So lässt sich jedes Metall aus Smartphones und Tablets extrahieren.

Recycling von Elektroschrott benötigt bislang zudem viel Platz. „Das könnte sich aber dank Mikrofabriken bald ändern. Diese können bereits auf Geländen mit einer Fläche von nur 50 Metern betrieben werden“, sagt O’Toole. Eine solche Mikrofabrik wurde bereits in Australien eingerichtet, um Materialien aus Elektromüll zur Wiederverwertung zurückzugewinnen. Elektrogeräte werden durch eine Reihe von „Modulen“ geschickt, die sie zerlegen, die Komponenten identifizieren und die Wiederverwertbarkeit der Materialien herstellen – einschließlich Metalllegierungen und Mikromaterialien.

„Zwar stecken viele dieser neuen sauberen Technologien noch in den Kinderschuhen und die Forschung zur Skalierbarkeit und den Wachstumsaussichten ist noch nicht abgeschlossen. Dennoch glauben wir, dass diese Technologien Anlegern spannende Investmentmöglichkeiten bieten können“, schließt O’Toole.

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[1] Quelle: Statistica, Internet of Things (IoT) connected devices installed base worldwide from 2015 to 2025 (in billions), as at 2019

[2] Quelle: World Economic Forum, The world’s e-waste is a huge problem. It’s also a golden opportunity, as at 24.01.2019

[3] Quelle: The Global E-waste Monitor 2017

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