Im Zuge der Panama-Papers-Entwicklungen hat das Bundeskriminalamt Datenpakete zu Steuerbetrug und Korruption für Ermittler aus 17 Ländern zusammengestellt. Allein die Schweizer Behörden wollen die angebotenen Daten nicht annehmen – obwohl sie viele Hinweise aus den aufgedeckten Skandalen betreffen dürften.
Am 20. September 2018 fand in Wiesbaden so etwas wie eine vorgezogene Weihnachtsbescherung für europäische Top-Ermittler statt. Auf Einladung des Bundeskriminalamtes (BKA) trafen sich Polizisten und Staatsanwälte aus 17 Ländern am Hauptsitz der Polizeibehörde. Für jeden Gaststaat lag eine Festplatte bereit. Darauf gespeichert waren Daten von Mossack Fonseca: jener panamaischen Skandalkanzlei, um die sich die Panama Papers drehten. Ein anonymer Whistleblower hatte die Daten einst der Süddeutschen Zeitung zugespielt, später war das Bundeskriminalamt auch an Mossack-Fonseca-Daten gelangt. Nun sollten Ermittler aus der ganzen Welt jene Geschichten nachrecherchieren können, die etwa 400 Journalisten über Monate hinweg veröffentlicht hatten. Es ging darin um Steuerhinterziehung, Betrug und Korruption. Entsprechend griffen die Ermittler damals beim BKA zu.
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