SJB | Korschenbroich, 23.07.2014.
Das aus der Niedrig zinsphase erwachsende Dilemma für Investoren hat sich in der ersten Jahreshälfte 2014 weiter verschärft. Angesichts des nochmals auf 0,15 Prozent gesenkten EZB-Leitzinses ist es nahezu unmöglich, mit europäischen Staats- und Unternehmensanleihen von sehr guter Bonität Renditen zu erwirtschaften, die nach Abzug der Inflationsrate einen realen Ertrag bieten. Ein möglicher Ausweg aus dieser Problematik, die bei Nichtbeachtung zu einer ständigen und schleichenden Vermögensentwertung führt:
Anleger müssen sich auch im Bereich der Schwellenländer umsehen, wo sie attraktive Renditen bei einem nicht in gleichem Maße gesteigerten Risiko erhalten können. Denn große Unternehmen aus den Emerging Markets verfügen gleichfalls über hohe Bonitäten, zahlen aber gemessen an Unternehmen aus den Industrieländern vergleichsweise hohe Zinsen. Diese Chance auf eine Mehrrendite sollten sich Anleger nicht entgehen lassen.
Der Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018 (WKN A1XCBQ, ISIN LU1019964680) bietet Investoren die Aussicht auf reale Erträge, indem er in Weltmarktführer und andere erfolgreiche Unternehmen aus den Emerging Markets investiert. Das Besondere an dem Allianz-Produkt: Es handelt sich um einen Laufzeitfonds, der ein festes Ablaufdatum im November 2018 besitzt. Neben dieser im Voraus festgelegten, überschaubaren Laufzeit besitzt der Fonds vier feste Ausschüttungstermine, die regelmäßige Erträge garantieren. Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern haben sich längst als eine eigene Anlageklasse etabliert, berichtet FondsManager Greg Saichin, da sie mit vielfältigen Vorteilen aufwarten können: Sie bieten Anlegern aus dem Euroraum die Aussicht auf eine positive reale Rendite auch nach Abzug der Inflation, können aber trotzdem mit guten Bonitäten aufwarten. Obwohl die Papiere im Vergleich zu klassischen Anlagen in Staatsanleihen ein höheres Risiko aufweisen, sind sie für den renditeorientierten Investor attraktiv.
FondsManager Saichin ist Chief Investment Officer im Bereich Global Emerging Market Debt bei Allianz Global Investors in London und besitzt 30 Jahre Investment-Erfahrung. Saichin erwirbt für seinen Fonds vorwiegend auf US-Dollar lautende Anleihen aus den großen Emerging Markets-Regionen Asien, Osteuropa und Südamerika. Schwerpunkt des Fonds sind Unternehmensanleihen, jedoch können Staatsanleihen bei Bedarf und je nach Marktlage beigemischt werden. Schwellenländerexperte Saichin ist bei seinen Investmententscheidungen an keine Benchmark gebunden und hat ein geographisch breit diversifiziertes Portfolio mit einer ausgewogenen Risikostruktur zusammengestellt. Der Ansatz des Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018, die überdurchschnittlichen Ertragschancen an den Anleihemärkten der Schwellenländer zu erschließen, hat schnell für hohe Kapitalzuflüsse gesorgt. Bereits Anfang Juli verfügt der am 8. April 2014 aufgelegte Laufzeitfonds über ein beachtliches FondsVolumen von 246,4 Millionen Euro. Welche Performanceleistungen konnte er bislang erzielen?
FondsEntwicklung. Übersichtlich.
In den rund drei Monaten seit Auflegung hat der Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018 eine Wertentwicklung von +2,09 Prozent in Euro aufzuweisen. Bereits die Ergebnisse der noch relativ kurzen Laufzeit belegen, welche Renditemöglichkeiten die ausgewählten Schwellenländeranleihen bieten. Rechnet man die Performance auf ein Jahr hoch, stellt sich die Wertentwicklung des Fonds noch attraktiver dar. Seit Auflage im April 2014 liegt die Rendite des Emerging-Markets-Fonds auf Eurobasis bei +9,07 Prozent p.a. (Stand 04.07.2014). Verglichen mit dem Barclays Capital Aggregate Bond Index, den wir im Rahmen der SJB-Analyse als Benchmark verwenden, zeigt sich die Qualität des FondsProduktes: Der breit streuende internationale Rentenindex hat im selben Zeitraum lediglich eine Rendite von +5,35 Prozent p.a. bzw. eine absolute Wertentwicklung von +1,25 Prozent erzielt.
Im Renditevergleich hat der Allianz-Fonds die Nase klar vorn. Das positive Bild für den von Greg Saichin gemanagten Fonds festigt sich weiter, wenn man die Volatilität des von ihm zusammengestellten Anleihenportfolios betrachtet: Seit Auflegung liegt die durchschnittliche Schwankungsbreite des Fonds mit 2,30 Prozent deutlich unterhalb derjenigen des Vergleichsindex von 4,83 Prozent und generell sehr niedrig. Dem Schwellenländerexperten Saichin gelingt also genau das, was man von einem erfolgreichen, aktiv gemanagten Fonds erwartet: Eine attraktive Rendite bei geringen Wertschwankungen zu erwirtschaften. Das Rendite-Risiko-Profil des Allianz-Fonds stimmt. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie im Detail aus?
FondsStrategie. Entschlüsselt.
Der Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018 hat das Anlageziel, eine markt- und laufzeitgerechte Rendite in Bezug auf die Märkte für Unternehmens- und Staatsanleihen aus Schwellenländern zu erwirtschaften. Hierzu konzentriert sich der Fonds auf Anleihen staatlicher und privater Emittenten aus den Emerging Markets bzw. von Unternehmen, die den überwiegenden Teil ihrer Erträge in Schwellenländern erwirtschaften. Etwa 60 Prozent der Anleihen sollen Investment Grade-Status besitzen, während rund 40 Prozent des Portfolios sorgfältig ausgesuchte Hochzinsanleihen mit höherem Renditepotenzial bilden, die bei geringerer Bonität ein höheres Ausfallrisiko aufweisen. Die durchschnittliche Duration des Portfolios wird grundsätzlich auf das vorgesehene Laufzeitende am 14. November 2018 ausgerichtet. Aktuell liegt die effektive Duration bei 3,48 Jahren, berichtet FondsManager Saichin. Die Wechselkursrisiken gegenüber der FondsWährung Euro werden weitestgehend abgesichert, so dass kein über 10 Prozent des FondsVermögens hinausgehendes Fremdwährungsrisiko besteht.
„In einer auf realen Ertrag ausgerichteten Anlagestrategie sind Anleihen aus den Emerging Markets ein elementarer Baustein – gerade im Zeitalter der schleichenden Enteignung“, betont Schwellenländerexperte Saichin. Auf Basis dieser Einschätzung hat der Allianz-FondsManager ein breit diversifiziertes Anleihenportfolio zusammengestellt, das mit einer durchschnittlichen Nominalverzinsung von 5,65 Prozent aufwarten kann. Die rechnerische Rendite der in dem Laufzeitfonds enthaltenen Schuldtitel beträgt beachtliche 4,55 Prozent – ein Wert, der mit europäischen Anlehen kaum erreichbar scheint. Trotzdem liegt die durchschnittliche Bonität der Wertpapiere mit „BBB-“ noch im Investment-Grade-Bereich. Wie sieht die Zusammensetzung des FondsPortfolios konkret aus? Bei der geographischen Aufteilung liegt Brasilien an erster Stelle, wo 13,0 Prozent des FondsVermögens investiert sind. Überdurchschnittlich stark ist der Allianz-Fonds auch in China (10,7 Prozent) sowie Russland (8,8 Prozent) engagiert. Weitere Positionen werden in Indonesien (6,8 Prozent), der Türkei (6,5 Prozent) und Mexiko (4,8 Prozent) gehalten. Schuldpapiere aus Indien machen 4,6 Prozent des FondsVolumens aus, in Chile ist Schwellenländerexperte Saichin mit 3,3 Prozent investiert. Positionen in weiteren lateinamerikanischen Schwellenländern (Venezuela, Argentinien) sowie in asiatischen Emerging Markets (Hongkong, Südkorea, Singapur) runden das Portfolio ab.
Saichin hebt hervor, dass immer mehr Unternehmen aus den Emerging Markets zu Weltmarktführern aufsteigen. Schon jetzt kommen 27 Prozent aller Unternehmen mit einem Umsatz von einer Milliarde USD oder mehr aus den Schwellenländern, und jedes Jahr erobern mehr Firmen von dort den Weltmarkt. Die Konsequenzen für das Anleihenportfolio des Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018: Schuldpapiere von globalen Marktführern, die in den Schwellenländern beheimatet sind und oft ein ähnlich gutes Rating wie ihre Konkurrenten aus den Industrienationen besitzen, bilden das Rückgrat des Portfolios. Beispiele für solche Unternehmen sind der global führende Eisenerz-Produzent Vale aus Brasilien oder das südafrikanische Minenunternehmen AngloGold Ashanti, das als drittgrößter Goldförderer weltweit über Goldreserven in Höhe von 74 Millionen Unzen verfügt. Ebenfalls in die Gruppe erstklassiger Emittenten von Unternehmensanleihen gehört Kia Motors aus Südkorea: Der Konzern hat es zur Nummer 7 der Autohersteller weltweit gebracht und ist in 150 Ländern aktiv. Unter den Top 10 des Allianz-Fonds finden sich die Anleihen weiterer Schwergewichte aus den Emerging Markets wie des brasilianischen Ölgiganten Petrobras oder des mexikanischen Mobilfunkanbieters America Movil. Für überdurchschnittliche Renditen sorgen weiterhin Staatsanleihen aus Serbien oder Costa Rica.
SJB Fazit. Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018.
Wer als Investor der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank EZB und der damit einhergehenden Vermögensentwertung ein Schnippchen schlagen will, kommt an Anleihen aus den Emerging Markets nicht vorbei. Deren Qualität hat zuletzt deutlich zugenommen, was die Renditedifferenzen aber noch nicht ausreichend widerspiegeln. Der von Schwellenländerexperte Saichin betreute Allianz-Fonds bietet Anlegern neben gesteigerten Renditemöglichkeiten durch seine besondere Struktur den weiteren Vorteil einer überschaubaren Laufzeit. Für die kommenden vier Jahre kann sich der Investor hier attraktive Zinserträge sichern.
Allianz Global Investors. Hintergründig.
Allianz Global Investors wurde 1955 als Deutscher Investment Trust gegründet. Publikumsfonds in Deutschland: 782. Weltweit verwaltetes Vermögen: 250 Mrd. Euro. Zu Umsatz und Gewinn keine Angaben. Anzahl der Mitarbeiter: rund 2.800. Geschäftsführung: Tobias C. Pross (Sprecher), Michael Hartmann, Daniel Lehmann, Ingo R. Mainert. Stand: 30.06.2013. SJB Abfrage: 04.07.2014.