Innerhalb weniger Sekunden stürzte der Goldpreis am vergangenen Montag an der US-Terminbörse Comex um rund 1,6 Prozent ab. Für Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer von Stabilitas deutet alles auf eine Preismanipulation hin.Die Seitwärtsbewegung bei Edelmetallen hat sich auch im Juni fortgesetzt. Der Goldpreis fiel um 2,3 Prozent und schloss bei einem Kurs von 1.245 US-Dollar pro Feinunze ab.
In einem recht ereignislosen Monat für das gelbe Metall kam es jedoch am Morgen des 26. Juni erneut zu einem Zwischenfall an der US-Terminbörse Comex, der viele Investoren ratlos zurückließ. Innerhalb weniger Sekunden ist der Goldpreis um rund 1,6 Prozent abgestürzt.
Gold-Futures im Wert von mehr als 2 Milliarden US-Dollar
Kurz vor dem Preissturz wurden Gold-Futures im Wert von mehr als 2 Milliarden US-Dollar auf den Markt geworfen. Verkäufe in derart großem Umfang gab es nicht einmal nach dem Brexit oder dem überraschenden US-Wahlsieg von Donald Trump im vergangenen November.
Schnell versuchten Händler den Vorfall mit einem Fat-Finger-Trade, also einer versehentlichen Ordereingabe, zu erklären. Fakt ist, dass es zum einen eine außergewöhnlich schnelle Kursbewegung war, die normalerweise zügig wieder korrigiert wird, was in diesem Fall nicht zu erkennen war. Auffälligerweise passierte dieses ‚Missgeschick’ nicht wie sonst üblich an einem Freitagnachmittag vor einem Feiertag, sondern an einem Montagmorgen. Der Vorgang deutet auf den Verkauf einer großen Investmentbank, der nicht darauf bedacht war, einen guten Verkaufspreis zu erzielen, sondern den Preis zu beeinflussen.
Inflation
Ein weiteres Thema, das die Investoren im Auge behalten sollen, ist die Inflation. Diese ist in Deutschland im Juni überraschend wieder angestiegen. Sollte die Inflationsrate weiter steigen, dann ist die EZB irgendwann gezwungen die Zinsen wieder anzuheben, was wiederum die Anleihen unter Druck bringen und somit das Interesse an Gold wieder stärken würde.
Der kleine Bruder Silber verlor im Juni 4,1 Prozent und schloss mit einem Kurs von 16,61 Dollar pro Feinunze ab.
Im Juni setzten Platin und Palladium ihre unterschiedliche Entwicklung fort. Während Platin 2,3 Prozent verlor, legte Palladium um 3 Prozent zu und schloss bei einem Kurs von 844 Dollar pro Feinunze ab.
Platin kämpft seit Anfang März dieses Jahres mit dem Widerstand an der psychologisch wichtigen Marke von 1.000 Dollar pro Feinunze. „Sollte Palladium in den kommenden Wochen weiter zulegen, wird eine Parität zwischen den beiden Industriemetallen immer wahrscheinlicher.
Goldminen-Aktien
Die Aktien der Minengesellschaften bewegten sich im Juni kaum von der Stelle und schlossen sich der Seitwärtsbewegung der physischen Metalle an. Dem Sektor fehlt es nach wie vor an Impulsen. Zudem gab es kaum Bewegungen im Segment, weder bei Kapitalerhöhungen noch bei Übernahmen“.
Gegenüber den Edelmetallen erlebten die Basismetalle eine stabile Entwicklung. Während Aluminium noch leicht im Minus landete (-0,4 Prozent), legten Nickel (+4,7 Prozent), Kupfer (+4,7 Prozent), Zink (+6,4 Prozent) und Blei (+8,2 Prozent) ordentlich zu. Die Basismetalle wiesen im vergangenen Monat eine erfreuliche Entwicklung auf. Sollten wir noch so einen ähnlichen Monat erleben, kommen wir bei einigen Metallen wieder in Kaufsignalnähe. Bis dahin ist zumindest eine gesunde Bodenbildung zu beobachten.
Von: Martin Siegel
Quelle: Das Investment