Die Europäische Zentralbank will raus aus der Politik des billigen Geldes. Aber wie? Manche Entwicklungen enden ganz anders, als sie begonnen haben. Als Mario Draghi vor fast sechs Jahren Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde, hat er mit maximaler Wucht sein Programm zur Rettung des Euro durchgesetzt. Hauptbestandteil: Jede Menge billiges Geld, damit die Wirtschaft wieder in Schwung kommt. In diesen Tagen werden die Weichen für den Einstieg in den Ausstieg aus der Niedrigzinspolitik gestellt – und in der Öffentlichkeit bekommt kaum jemand etwas davon mit. Dabei steht einiges auf dem Spiel. Wenn die EZB ihre Politik nun ändert, endet damit auch das vielleicht größte wirtschaftspolitische Experiment in der Geschichte Europas. Es wird entscheiden, ob Mario Draghi den Euro wirklich gerettet hat – oder ob er sich zum Gefangenen einer Politik gemacht hat, die Europa langfristig schwächt.